Über die potenziellen langfristigen Auswirkungen von REDD+ (Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation) -Projekten auf die kombinierte Wirkung von Kohlenstoffsenkenpotenzial und Waldfragmentierung sowie deren Folgen für die Integrität von Wäldern ist bisher wenig bekannt. Dies ist besonders wichtig in Afrika, das derzeit die weltweit höchste Waldverlustrate von ~3,9 Millionen Hektar jährlich (2010-2020) aufweist. Vor diesem Hintergrund konzentrierte sich diese Studie auf den Kafue-Nationalpark (NP) und angrenzende Game Management Areas (GMAs) (Gesamtfläche: 7.102.147 ha), die zum ersten REDD+-Gebiet in Sambia gehören.
Mithilfe von raumbezogenen Analysetools und dynamischen Szenarienmodellen wurde untersucht, ob politische Maßnahmen die Multifunktionalität der Wälder im Untersuchungsgebiet von 2010 bis 2040 sichern können. Die Ergebnisse der Szenarien zeigten, dass nur bei strenger Durchsetzung regularischer Instrumente und geringer Nachfrage nach landwirtschaftlichen Flächen die Entwaldung im Studiengebiet um 93 % (40.457 ha) vermieden werden könnte und bis 2040 im Vergleich zum Business-as-usual-Szenario 1 % an Kohlenstoffbeständen gewonnen werden könnte.
Analysen ergaben weiterhin, dass die Ausweitung von landwirtschaftlichen Anbauflächen wahrscheinlich weiter in Schutzgebiete vordringen wird. Wir heben hervor, dass die Schwankungen bei den Kohlenstoffvorräten und der Waldfragmentierung zwischen den Szenarien gering waren, was Auswirkungen auf das Landnutzungsmanagement und den zu erwarteten künftigen Nutzen von REDD+-Projekten hat.
- Dietz J, Treydte AC, Lippe M (2023) Exploring the future of Kafue National Park, Zambia: Scenario-based land use and land cover modelling to understand drivers and impacts of deforestation. Land Use Pol 126:106535, DOI:10.1016/j.landusepol.2023.106535