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Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
© Thünen-Institut
Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
Institut für

WF Waldwirtschaft

Wie können forstliche Förderinstrumente gestaltet werden, damit sie von Waldbesitzern akzeptiert werden?

Förderinstrumente für Naturschutzmaßnahmen im Wald werden von privaten Waldbesitzern häufig nicht angenommen. Um die mit diesen Instrumenten verfolgten politischen Ziele zu erreichen, ist die Akzeptanz durch die Waldbesitzer jedoch unabdingbar.

Collage mit Geldscheinen und Wald im Hintergrund.
© Katja Clemens; Kautz15 - Fotolia

Wieweit Waldbesitzer Fördermaßnahmen akzeptieren, ist von ihrer Situation und ihren Ausgangsbedingungen beeinflusst, aber v.a. auch von den Eigenschaften der Instrumente selbst abhängig. Da letztere von politischen Akteuren gestaltet werden können, sind sie von besonderem Interesse. Im vorliegenden Beitrag wird die Präferenzordnung deutscher Waldbesitzer hinsichtlich wesentlicher Merkmale von Förderinstrumenten für naturschutzbezogene Maßnahmen ermittelt. Dies geschieht mittels eines Paarvergleichs-Ansatzes (PC), die dafür notwendige Datenbasis stammt aus entsprechenden Umfragen. Das Ziel eines solchen Paarvergleichs ist es, eine Reihe von Objekten entsprechend der relativen Präferenzen der Befragten zu ordnen.

In der vorliegenden Studie wurden die Befragten gebeten, sich ein zukünftiges Förderinstrument für den Waldumbau bzw. die Erhaltung von Alt- und Biotopbäumen vorzustellen. Die für diese Instrumente zu vergleichenden Eigenschaften waren: eine kürzere Verpflichtungsdauer, eine flexiblere Umsetzung der Maßnahmen, ein höherer Förderbetrag, ein geringeres Rückzahlungsrisiko und ein geringerer Verwaltungsaufwand als heute.

Die Analyse der Daten erfolgte mit zwei verschiedenen Ansätzen. Im ersten Ansatz wurde für jede der beiden Maßnahmen eine Präferenzreihenfolge berechnet. Für die Maßnahme Waldumbau ist mehr Flexibilität die am meisten bevorzugte Eigenschaft eines Förderinstrumentes, gefolgt von einem geringeren administrativen Aufwand und einem höheren Förderbetrag. Hingegen ist ein höherer Förderbetrag für den Erhalt von Alt- und Habitatbäumen die am stärksten bevorzugte Eigenschaft. Es folgen mehr Flexibilität in der Maßnahmenumsetzung und ein geringerer administrativer Aufwand. Ein geringeres Rückzahlungsrisiko und eine kürzere Verpflichtungsdauer im Vergleich zur aktuellen Maßnahmenumsetzung stehen für beide Maßnahmen am Ende der Präferenzskala. Im zweiten Ansatz wurden personenspezifische Variablen in die Analyse einbezogen. Im Rahmen dieser Analyse erwies sich für beide Maßnahmen die Risikowahrnehmung des aktuellen Förderverfahrens als die am stärksten diskriminierende Variable: Eine höhere Risikowahrnehmung führt zu einer höheren Präferenz für ein geringeres Rückzahlungsrisiko bei einer gleichzeitig geringeren Präferenz für einen höheren Förderbetrag.

Die Stichprobenanlage der Befragung verhindert repräsentative Aussagen für die Gesamtheit der deutschen Waldbesitzer. Die Ergebnisse geben aber Orientierung, welche Stellschrauben für besser akzeptierte Förderinstrumente für den Waldnaturschutz wesentlich sind. 

  • Franz K (2021) How can forest funding instruments be designed so that they are accepted by forest owners? Allg Forst Jagdzeitg 191(7/8):129-142, DOI:10.23765/afjz0002064
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