FGR-Update

Federführendes Institut WF Institut für Waldwirtschaft

Weiterentwicklung und Aktualisierung der Forstwirtschaftlichen Gesamtrechnung

Seit dem Jahr 1991 wird am Thünen-Institut für Waldwirtschaft jährlich die Forstwirtschaftliche Gesamtrechnung (FGR) im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) erstellt. Sie bietet einen Überblick über die Entstehung der Güter und Einkommen im Wirtschaftsbereich Forstwirtschaft in Deutschland und ist eine wichtige Grundlage für weitere nationale und internationale Berichterstattungen, wie z. B. für die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) und die European Forest Accounts (EFA).

Hintergrund und Zielsetzung

Die derzeitige Methodik der FGR beruht zum Teil auf veralteten Datengrundlagen und Verfahren, was einer grundlegenden Überarbeitung bedarf. Vor diesem Hintergrund wollen wir das bestehende System der FGR wissenschaftlich überprüfen, weiterentwickeln, aktualisieren und für die Bearbeitung forstpolitischer Fragestellungen nutzen.

Zielgruppe

Statistisches Bundesamt, Eurostat, Politik, Verwaltung, Verbände, Wirtschaft und Wissenschaft

Vorgehensweise

Durch eine Analyse des bestehendem FGR-Berechnungssystems sollen einzelne Rechenverfahren und deren Datenquellen überprüft, angepasst oder neu strukturiert werden. Das bisherige FGR- Berechnungssystem sollte dabei möglichst vereinfacht werden, um jährlich wechselnde Rahmenbedingungen gezielter anpassen zu können. Tätigkeiten die anhand der Umstellung des Europäische Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG) 1995 auf die ESVG 2010 dem Wirtschaftsbereich Forstwirtschaft neu zugewiesen wurden, werde hinsichtlich ihrer Datenverfügbarkeit geprüft und wenn möglich in die neue FGR-Berechnung integriert. Ein besonderer Fokus wird auf das Erhebungs- und Berechnungsverfahren für Forstbetriebe unter 200 ha gelegt.

Daten und Methoden

Die Datenquellen für die Forstliche Gesamtrechnung sind das Testbetriebsnetz Forst des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), die Einschlagsrückrechnung des Thünen-Instituts für Waldwirtschaft, Daten zur Maschinenbestandsstruktur des Kuratoriums für Forstwirtschaft (KWF), Preisdaten zu Holzsortimenten des Statistischen Bundesamts sowie Daten zur Energiepreisentwicklung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Im Rahmen des Projekts wird geprüft, ob weitere oder alternative Datenquellen verwendet werden können.

Unsere Forschungsfragen

Sind die Berechnungsverfahren der aktuellen FGR regelkonform mit den Vorgaben des ESVG 2010?
Auf Basis welcher Datenquellen und Berechnungsverfahren könnten weitere Tätigkeiten, die sich aus der ESVG 2010 ergeben, in die FGR integriert werden?
Wie kann das Berechnungsverfahren der FGR umstrukturiert werden, um es jährlich an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen?
Ist der Kleinprivatwald mit den derzeitigen Berechnungsverfahren in der FGR hinreichend abgebildet?