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Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
© Thünen-Institut
Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
Institut für

WF Waldwirtschaft

Projekt

Institutionenökonomische Analyse -(Klein-)Privatwald


Federführendes Institut WF Institut für Waldwirtschaft

© Klaus Eppele - stock.adobe.com; Edler von Rabenstein - stock.adobe.com; Robert Kneschke - stock.adobe.com; weseetheworld - Fotolia

Institutionenökonomische Analyse und Ansätze zur Verbesserung der Organisation und Bewirtschaftung im Kleinprivatwald

In dem Forschungsprojekt soll der Handlungsrahmen für die Bewirtschaftung des Kleinprivatwaldes untersucht werden. Ziel ist es, Empfehlungen für dessen Weiterentwicklung abzuleiten.

Hintergrund und Zielsetzung

Von den 11,4 Mio. ha Wald in Deutschland befinden sich 48 % in privatem Eigentum. Den größten Anteil davon bildet der Kleinprivatwald mit Flächen unter 20 ha. Die Bewirtschaftung dieser Flächen unterbleibt oft, da sie sich aus der Perspektive der KPWE kaum lohnt. Im Verbundprojekt „Institutionenökonomische Analyse und Ansätze zur Verbesserung der Organisation und Bewirtschaftung im Kleinprivatwald (InAPW)“ analysierte das Thünen-Institut die Einflussfaktoren auf die Bereitschaft von KPWE in ihrem Wald aktiv zu werden sowie auf die Kontaktaufnahme mit professionellen Forstleuten.

Zielgruppe

Kleinprivatwaldbesitzer sowie Entscheidungsträger aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft

Vorgehensweise

Mit regressionsanalytischen Ansätzen wurden die Daten einer repräsentativen Waldeigentümerbefragung 2017 für die 1.009 im Datensatz enthaltenen KPWE neu ausgewertet.

Daten und Methoden

Das am Thünen-Institut für Waldwirtschaft ansässige Teilvorhaben stützt sich auf die vertiefte Analyse der Daten einer Thünen-Befragung von Privatwaldbesitzenden aus dem Jahr 2017. In einer bevölkerungsrepräsentativen Telefonbefragung wurden 1.202 Personen mit Privatwaldeigentum im Bundesgebiet interviewt. Hierbei wurden zahlreiche Daten zur Lebenssituation (z.B. soziodemografische Daten oder soziale Milieus), zu Zielen und Einstellungen, zu realisierten Handlungen und zukünftigen Handlungsbereitschaften im Waldeigentum, zur Wissensstruktur und zur Kommunikation, zur Waldstruktur sowie zu Beratungs- und Betreuungsangeboten erhoben.

Unsere Forschungsfragen

Die zentralen Forschungsfragen unseres Teilvorhabens sind dabei:

a) Wie können die Kleinprivatwaldbesitzenden bezüglich ihrer forstlichen Handlungen sowie Handlungsbereitschaften in der Zukunft typologisiert werden?

b) Welche Einflussfaktoren bedingen die Organisationswahl (z.B. die Mitgliedschaft in einem forstwirtschaftlichen Zusammenschluss) unterschiedlicher Kleinprivatwaldeigentümerinnen und -eigentümer?

Ergebnisse

KPWE sind bereit, sich in ihrem Wald zu engagieren. Die Bereitschaft, Maßnahmen, die nicht der Holzproduktion dienen, durchzuführen, lässt sich vor allem durch die SinusMilieu®-Zugehörigkeit erklären. Über die klassischen forstpolitischen Instrumente, Mitgliedschaft in einem forstwirtschaftlichen Zusammenschluss oder staatliche Fördermittel, scheinen in ihrer jetzigen Form kaum weitere KPWE erreichbar.

Der Bedarf nach Beratung und Betreuung steigt zukünftig. Neben bedarfsgerechten Beratungsangeboten „vor Ort“ ist dabei auch der Auf- und Ausbau digitaler Informations und Kommunikationsstrukturen wichtig. KPWE nutzen oft das Internet als Informationsquelle zum Thema Wald.

Es kan folgendes Fazit gezogen werden: Die Bereitschaft zur Durchführung forstlicher Maßnahmen ist stark vom Werte- und Normverständnis der KPWE abhängig. Die Gruppierung der KPWE in unterschiedliche Soziale Milieus,
wie bspw. den SinusMilieus®, kann zur Entwicklung zielgruppenspezifischer Ansprachestrategien genutzt werden.

In der forstlichen Beratung kommt der Erstkontaktaufnahme zu den KPWE und der Überwindung von Wissensdefiziten für eine nachhaltige Waldnutzung hohe Bedeutung zu. Insbesondere die Digitalisierung kann hierbei ein zentrales Element zur Unterstützung der KPWE sein.

Project brief:

Ehemalige Thünen-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Beteiligte externe Thünen-Partner

Geldgeber

  • Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
    (national, öffentlich)

Zeitraum

12.2020 - 6.2024

Weitere Projektdaten

Projektfördernummer: 2220NR054D
Förderprogramm: FNR
Projektstatus: abgeschlossen

Publikationen

  1. 0

    Franz K, Stockmann J, Seintsch B (2024) Better support for German small-scale private forest owners. Hamburg: Thünen Institute of Forestry, 1 p, Project Brief Thünen Inst 2024/23a, DOI:10.3220/PB1721304739000

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn068497.pdf

  2. 1

    Stockmann J, Franz K, Seintsch B, Neitzel C (2024) Factors explaining the willingness of small-scale private forest owners to engage in forestry - A German case study. Forests 15(2):319, DOI:10.3390/f15020319

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn067673.pdf

  3. 2

    Franz K, Stockmann J, Seintsch B (2024) Kleinprivatwald besser unterstützen - aber wie? Hamburg: Thünen-Institut für Waldwirtschaft, 1 p, Project Brief Thünen Inst 2024/23, DOI:10.3220/PB1721304394000

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn068496.pdf

  4. 3

    Stockmann J, Franz K, Seintsch B, Dieter M (2023) Wie erreicht man zukünftig den Kleinprivatwald? AFZ Der Wald 78(1):38-41

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn065905.pdf

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