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Projekt

WEHAM-Szenarien - Teilprojekt 2: Entwicklung von WEHAM-Szenarien


Federführendes Institut WO Institut für Waldökosysteme

© Thünen-Institut für Waldökosysteme

Die CO2-Minderungspotenziale von Wald und Holzverwendung zum Klimaschutz, die Anpassung der Wälder und der waldbasierten Nutzungssysteme an die möglichen Folgen des Klimawandels sowie die Ausrichtung der Waldbehandlung an die Biodiversitätsziele sind zentrale Elemente der Waldklimapolitik. Deren Ausgestaltung ist mit zahlreichen Interessenkonflikten verbunden und bedarf Entscheidungshilfen zu derzeitigen und künftigen Handlungsoptionen. WEHAM simuliert szenarienbasiert das Wachstum und die Bewirtschaftung der Wälder und erlaubt so den Vergleich der zu erwartenden Auswirkungen unterschiedlicher Waldbehandlungsvarianten.

Hintergrund und Zielsetzung

Ziel dieses Teilprojektes ist die Entwicklung und technische Umsetzung von verschiedenen Waldbehandlungs-und darauf aufbauenden Holzverwendungsszenarien unter Beteiligung verschiedener Interessengruppen (Stakeholder). Die Ergebnisse der Szenarien werden hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit unter Berücksichtigung aller Waldfunktionen bewertet. Im Fokus dessen stehen insbesondere Klimaschutz- und Biodiversitätsparameter.

Das Verbundprojekt WEHAM-Szenarien wird unterschiedliche Alternativszenarien zum WEHAM-Basisszenario erstellen, um mögliche Bandbreiten für eine zukünftige Waldbehandlung aufzuzeigen.

Vorgehensweise

Das Modellpaket WEHAM (WaldEntwicklungs- und HolzAufkommensModellierung) ist ein Einzelbaumwachstumssimulator. Dieser besteht aus einem Zuwachs-, einem Waldbehandlungs- und einem Sortierungsmodul, welche speziell auf die Datenstrukturen der Bundeswaldinventur zugeschnitten sind. WEHAM nutzt aus Wiederholungsmessungen der Bundeswaldinventur abgeleitete Wachstumsfunktionen, um das Wachstum einzelner in der BWI erfasster Bäume in der Zukunft zu beschreiben. Jeder Baum repräsentiert dabei eine im Rahmen der BWI bestimmte Anzahl an Bäumen gleicher Größe. Je nach Bewirtschaftungsszenario werden diese Bäume "behandelt", d. h. einige werden "entnommen" und ihr Holz in verschiedene Sortimente eingeteilt. Diese können z. B. in Holznutzungsuntersuchungen einfließen. Die "übriggebliebenen" Bäume wachsen bis zum nächsten Simulationszeitabschnitt weiter. Je nach Zielrichtung können die Ergebnisse eines Simulationsschrittes jeweils über regionale Einheiten (z. B. Landkreise) und / oder andere Klassifikationen (Altersklassen) zusammengefasst werden.
WEHAM berechnet bundesweite Szenarien, die Informationen zur Waldstruktur (Baumartenanteile, Baumalter, Vorräte) und zur Walddynamik (Zuwächse, Entnahmen, Mortalität, Veränderungen) liefern. Ebenso wird das potenzielle Rohholzaufkommen im Zeitverlauf ausgewiesen (nach Baumart und Dimension) und die Bereitstellung von Ökosystemleistungen kann auf Basis von WEHAM abgeleitet werden. Darauf aufbauend werden Aussagen zur zukünftigen Waldbehandlung und dem möglichen Holzaufkommen sowie zu Naturschutzzielen und -strategien getroffen.

Ergebnisse

  • Erstellung von drei alternativen Szenarien auf der Basis der Ergebnisse des Stakeholderbeteiligungspro­zesses: Trendfortschreibungsszenario, Waldnaturschutzszenario und Holzpräferenzszenario
  • Bereitstellung der Szenarienbeschreibung sowie der Ergebnisse der verschiedenen Waldbehandlungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung der ökosystemaren Grenzen der Wuchsleistung und -dynamik der Wälder
  • Regionalisierte Bereitstellung und Aufbereitung der Ergebnisse der WEHAM-Szenarien, insbesondere zur Waldentwicklung, zur Kohlenstoffspeicherung im Wald und zum potenziellen Rohholzaufkommen
  • Identifizierung und Beschreibung der ökosystemaren Grenzen von gesellschaftlichen Ansprüchen an den Wald

www.weham-szenarien.de

Beteiligte externe Thünen-Partner

  • Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE)
    (Eberswalde, Deutschland)
  • Universität Hamburg
    (Hamburg, Deutschland)

Geldgeber

  • Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
    (national, öffentlich)
  • Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
    (national, öffentlich)

Zeitraum

10.2014 - 6.2017

Weitere Projektdaten

Förderprogramm: Waldklimafonds (Programmbestandteil des Sondervermögens Energie- und Klimafonds)
Projektstatus: abgeschlossen

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