Weiter zum Inhalt

Folge 15: Ungenutzte Ressourcen I - Sichern Unterböden die Ernten im Klimawandel?

19.12.2024

Der Klimawandel gefährdet mit zunehmender Sommertrockenheit die Ernten auf Deutschlands Äckern. Die Landwirtschaft braucht neue Strategien, um dem Wassermangel zu begegnen. Eine Lösung liegt im Unterboden. Kulturpflanzen, die wieder stärkere Wurzeln ausbilden, könnten Unterböden besser erschließen und Ackerkulturen resilienter machen. Und ganz nebenbei ist das auch noch gut fürs Klima.

„Wir müssen den Unterboden mehr in den Fokus nehmen. Ohne einen guten, fitten Boden, in dem die Durchwurzelung tief genug geht, funktioniert es nicht.“
Prof. Dr. Axel Don, Thünen-Institut für Agrarklimaschutz

In den Unterböden lagern noch unerschlossene Wasser- und Nährstoffreserven. Diese Ressourcen zu erschließen, wird in Zeiten zunehmender Trockenheit immer wichtiger. Verdichtete Böden und wurzelarme Züchtungen verhindern bislang allerdings, dass die Wurzeln der Ackerkulturen den Unterboden erreichen.

Prof. Dr. Miriam Athmann von der Universität Kassel und Prof. Dr. Axel Don vom Thünen-Institut für Agrarklimaschutz sprechen in dieser Folge über Lösungswege. Hörerinnen und Hörer erfahren, welche Rolle neue Technologien, Bioporen und Humusaufbau spielen, warum die Luzerne die „Königin der Futterpflanzen“ genannt wird und was die Öko-Landwirtschaft der konventionellen Landwirtschaft voraushat.
Athmann und Don sind überzeugt, dass es sich lohnt, den Unterböden in Landwirtschaft und Politik mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Für eine resiliente und nachhaltige Bodenbewirtschaftung.

Als Kohlenstoffspeicher rücken Böden immer mehr in den klimapolitischen Fokus. Kohlendioxid gelangt aus der Atmosphäre über Pflanzen in den Boden und wird dort als Humus gespeichert. Angepasste Bewirtschaftung kann den Humusgehalt im Boden erhöhen. So kann zusätzlicher Humusaufbau dazu beitragen, dass wir die Klimaziele erreichen.

Ein höherer Humusgehalt kommt nicht nur dem Klima zugute, sondern der gesamten Bodengesundheit. Mehr Humus bedeutet eine stabilere Bodenstruktur, ein aktiviertes Bodenleben, eine bessere Speicherung von Wasser und Nährstoffen – und letztendlich eine höhere Stabilität der landwirtschaftlichen Erträge.

Literatur und Links

Unsere Gäste

Prof. Dr. Miriam Athmann ist Leiterin des Fachgebiets Ökologischer Land- und Pflanzenbau an der Universität Kassel. Sie forscht daran, wie Unterböden besser genutzt und gemanagt werden können.

Prof. Dr. Axel Don  ist Geoökologe, stellvertretender Leiter des Thünen-Instituts für Agrarklimaschutz und leitet den Forschungsbereich Organische Bodensubstanz. Das Ziel seiner Arbeit ist es, die Funktionen von Humus und den Einfluss von Landnutzung besser zu verstehen.

Neuen Kommentar schreiben

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!
Nach oben