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Kolloquium - Ostdorsch in der Energiekrise: Von Fernsehtürmen, trophischer Verlängerung und dem magischen Verschwinden nutzbarer Biomasse

Der Ostdorschbestand zeigt keine Zeichen der Erholung trotz historisch niedrigem Fischereidruck. Offenbar spielen ungünstige Umweltbedingungen mittlerweile eine zentrale Rolle für die Bestandsdynamik.

Frisch gefangener Ostseedorsch mit typischer Zeichnung und charakteristischer Bartel am Unterkiefer
© Thünen-Institut/D. Stepputtis

Frisch gefangener Ostseedorsch mit typischer Zeichnung und charakteristischer Bartel am Unterkiefer

Eine Reihe möglicher Erklärungen wie Befall mit Leberwürmern, Vitamin B12- Mangel oder Hypoxia werden diskutiert, basieren aber nur auf korrelationalen Evidenzen. Jüngste Untersuchungen finden nun, dass Änderungen in den Trophiestufen im Nahrungsnetz der Ostsee einen massiven Rückgang in der Produktivität des pelagischen Systems verursachen. Ansatzpunkt ist der zweite Satz der Thermodynamik, nach dem bei jedem trophischen Transfer 90 % der Energie als Wärme verloren geht. Wenn eine neue trophische Stufe im Nahrungsnetz entsteht, nimmt die Biomasse aller nachgeordneten Konsumenten massiv ab.
Der Vortrag erläutert die messbaren Auswirkungen von Blaualgenblüten auf Änderungen im Nahrungsnetz in der östlichen Ostsee, mit Dorsch und Flunder als Protagonisten der pelagischen und benthischen Nahrungskette.

Wann: 08. Mai 2024, 13:00
Wo: Konferenzraum, Institut für Ostseefischerei, Alter Hafen Süd 2, 18069 Rostock
Wer: Dr. Uwe Krumme

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