Referentin: Lara Lindermann ǀ Johann Heinrich von Thünen-Institut – Institut für Biodiversität
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Im Verbundprojekt MonViA werden drei Module zum Nachweis von Wildbienen in Agrarlandschaften entwickelt. Ein Modul setzt als Nachweismethodik eine eigens zu dem Zweck standardisierte, einsehbare Nisthilfe mit verschiedenen Röhrendurchmessern ein. Aktuell werden in allen Flächenbundesländern bereits an insgesamt über 300 Standorten Nisthilfen durch Freiwillige betreut. Anhand von Fotos der Brutzellen können Daten zur Anzahl und Diversität, aber auch zur Entwicklungs- und Parasitierungsrate von oberirdisch hohlraumnistenden Wildbienen und Wespen erhoben werden.
Um sicherzustellen, dass dieser Erfassungsansatz eine störungsfreie Überwachung der lokalen Insektenfauna ermöglicht, haben wir monatlich kontrollierte mit unkontrollierten Nisthilfen verglichen und keine Auswirkungen auf die Vielfalt oder die Belegungsrate der hohlraumnistenden Hautflügler festgestellt. Darüber hinaus wurde untersucht, ob Freiwillige in die Datenerhebung einbezogen werden können. Neben dem Angebot an Bestimmungskursen nahmen 12 der Freiwilligen auch an der Bestimmung von 50 Nisthilfen teil. Insgesamt lag deren Bestimmungsquote bei 92,4 %. 2,8 % wurden als undefinierbar eingestuft und 4,8 % der Taxa in den 4.203 Nisthöhlen wurden nicht korrekt identifiziert. Dabei konnten Nisthilfebewohner mit größeren Hohlraumdurchmessern und solche mit klar erkennbaren Bestimmungsmerkmalen häufiger richtig identifiziert werden.
Im Hinblick auf die zunehmende öffentliche Nachfrage nach Vorschriften zum Schutz von Insekten zielt dieser tötungsfreie Ansatz der Erfassung darauf ab, das Bewusstsein der teilnehmenden Bevölkerung und Landwirte für Wildbienen und ihre Beziehung zur umgebenden Landschaft zu schärfen. Nisthilfen bieten zudem einen Einstieg, sich mit den verschiedenen Wildbienenarten zu beschäftigen und Artenkenntnisse zu erlangen.
HIER erhalten Sie eine Übersicht über das gesamte Programm der MonViA-Vortragsreihe.
