Carolin Nodewald
Leitet den Bereich Finanzen seit 15 Jahren
Mit der Forschung hat Carolin Nodewald schon ihr ganzes Berufsleben zu tun - allerdings aus einer anderen Perspektive als ihre Kolleg*innen in den Instituten. Seit 15 Jahren leitet sie den Bereich Finanzen am Thünen-Institut. Die Zahlen und Bilanzen eines Teilbereichs kennt sie sogar schon seit 2005, lange, bevor es das Thünen-Institut gab.
Denn direkt nach dem Diplom als Verwaltungswirtin hat die damals 21-Jährige die Leitung des Haushalts der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft (BFH) übernommen, dem Vorgänger-Institut der heutigen vier Wald- und Holzinstitute. „Ungewöhnlich, aber eine große Chance, die ich ergriffen habe. Zum Glück wurde ich von meinem Team unterstützt. Auch als drei Jahre später plötzlich meine Stelle wegfiel“, berichtet sie.
2008 verschmelzen die BFH, die Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) und die Bundesforschungsanstalt Fischerei (BFA-FI) zum Thünen-Institut mit dem Hauptsitz in Braunschweig. Die zu dem Zeitpunkt 24-jährige Nodewald orientiert sich neu, entwickelt neue Strukturen für den Bereich Finanzen wie die Reisekostenstelle in Hamburg-Bergedorf und netzwerkt ein halbes Jahr lang am BMEL in Bonn.
Als sie 2009 die Stelle als Leiterin des Haushalts des gesamten Thünen-Institutes angeboten bekommt, wird sie zum ersten Mal schwanger. Ohne zu zögern zieht ihr Partner ihr ein zweites Mal hinterher und übernimmt die Elternzeit. „Wir haben gedacht, das klappt schon irgendwie!“, erzählt sie. In ihrer neuen Doppelrolle als Führungskraft und Mutter kämpft sie zum ersten Mal mit Vorurteilen und Rollenbildern. „Als Teilzeit-Papa hatte es mein Mann schwer und für viele in meinem Umfeld war es verpönt, nicht beim Baby zu sein.“
Sie behält jedoch ihren Weg im Blick, bringt ihr Team hinter sich und bekommt noch zwei weitere Kinder. Würde sie heute etwas anders machen? „Nein, aber Selbstzweifel habe ich auch. Frauen machen sich einfach immer mehr einen Kopf um alles als Männer.“