Neue CITES-Listungen: Anforderungen und Auswirkungen für die Holzverwendung und den Holzhandel
Informationsveranstaltung und Experten-Workshop im Thünen-Kompetenzzentrum Holzherkünfte
Die aktuellen CITES-Listungen der gesamten Palisanderhölzer (über 250 Arten) und von Bubinga haben große Auswirkungen auf den Holzhandel und die Holzverwendung, da diese Arten traditionell für Bauteile von Musikinstrumenten, hochwertige Möbel und Kunstgegenstände verwendet werden. Da die Listungen die gesamten Verarbeitungsstufen und Fertigprodukte umfassen – nicht nur Schnittholz, Holzblöcke und Furniere, wie z.B. bei Echtem Mahagoni –, ergeben sich hohe Anforderungen an die Dokumentations- und Buchführungspflichten.
Um die betroffenen Händler und Verbände im direkten Austausch mit den zuständigen Behörden (BfN und Landesbehörden) zu informieren, hat das Thünen-Kompetenzzentrum Holzherkünfte am 7. Juni 2017 eine Informationsveranstaltung über die neuen CITES-Listungen ausgerichtet. Am Standort Hamburg-Bergedorf wurden folgende Fragestellungen behandelt und diskutiert:
- Wie lassen sich die über 250 Palisanderarten und Bubinga in verarbeiteten Holzprodukten erkennen bzw. unterscheiden und von „look-alike“ Hölzern abgrenzen?
- Welche Anforderungen werden an die Dokumentations- und Buchführungspflichten im nationalen und internationalen Handel gestellt?
- Welche Auswirkungen haben die neuen CITES-Listungen auf wichtige Wirtschaftsbereiche und den Holzhandel?
Die mit mehr als 120 Teilnehmern gut besuchte Informationsveranstaltung hatte zum Ziel, über die gesetzlichen Richtlinien und Anforderungen für die Praxis zu informieren und über Unsicherheiten im Handel mit CITES-geschützten Hölzern aufzuklären.
Programm und Vortragsfolien zum Download
CITES-Listungen von Hölzern auf der Vertragsstaatenkonferenz 2016 in Johannisburg
Hans-Josef Schmitz-Kretschmer (BfN)
Artenschutzrechtliche Voraussetzungen für den internationalen Handel mit Holz oder Holzerzeugnissen von geschützten Arten
Mario Sterz (BfN)
Berichte über Erfahrungen aus Anmeldungs- und Prüfverfahren lokaler Umweltbehörden
Renata Kluge (NLWKN)
Handel von CITES-geschützten Hölzern
Gerald Koch (Thünen-Institut)
Stellungnahme der Society of Music Merchants (SOMM) zu den neuen CITES-Listungen
Daniel Knöll (SOMM)
Stellungnahme des GD Holz zu den neuen CITES-Listungen
Nils Petersen (GD Holz)
CITES-geschützte Hölzer in Zellstoff und Papier?
Andrea Olbrich und Immo Heinz (Thünen-Institut)
Im Anschluss an die Veranstaltung fand am 8./9. Juni ein zweitägier internationaler Workshop mit Experten und Behördenvertretern aus 26 Nationen statt, in dem es schwerpunktmäßig um die Bestimmungs- und Unterscheidungsmöglichkeiten CITES-geschützter Hölzer ging.
Impressionen aus dem Workshop gibt die folgende Fotostrecke.
Folien der Beiträge des Workshops zum Download
CITESwoodID: Control of CITES-protected timber
Gerald Koch (Thünen-Institut)
European Timber Regulation (EUTR): Demands between wood research and political requests
Gerald Koch (Thünen-Institut)
Application of DNA fingerprints to control tree species and geographical origin of timber
Hilke Schröder, Celine Blanc-Jolivet, Bernd Degen (Thünen-Institut)