Wurzeln bringen große Mengen an Kohlenstoff in den Boden die zu Humus werden und erhöhen gleichzeitig die mikrobielle Aktivität. Durch die Aktivierung der Mikroorganismen kann Humus auch abgebaut und verloren gehen. Das Ziel dieser Studie bestand darin, die Auswirkungen von Wurzeleintrag in den Boden auf den Kohlenstoff und die damit verbundenen Veränderungen der Humusbilanz in Ober- und Unterböden zu untersuchen. Wir haben eine 20-jährige Chronosequenz von tiefumgebrochenen Grünlandböden in Neuseeland als Modellsystem genutzt, um die Effekte von Wurzeln in neuen Oberböden (nach Umbruch) und in Unterböden mit erhöhtem Kohlenstoffgehalt (vergrabener Oberboden) zu verstehen. Mithilfe von frischen und isotopisch markierte Wurzeln haben wir die Quelle des veratmeten Kohlenstoffs und der Kohlenstofffraktionen im Boden in einem sechsmonatigen Inkubationsversuch verfolgt. Unser Ergebnis: Frische Wurzeln stimulierten den mikrobiellen Abbau des vorhandenen Humus (Priming-Effekt). Dieser Effekt war jedoch nur vorübergehend und nahm im Laufe der Jahre ab und würde in drei Jahrzenten verschwinden, weil sich der Oberboden an den Eintrag frischer Wurzeln anpasst (Adaption-Effekt). Diese Anpassung bleibt in Oberbodenmaterial, das in den Unterboden vergraben wurde, für nur wenige Jahre bestehen (Legacy-Effekt). Dies zeigt, dass die Stabilität der organischen Substanz im Unterboden von der Zufuhr frischer Wurzeln als Kohlenstoff- und Energiequelle abhängig ist. Entscheidend ist, dass der Eintrag von neuen Wurzeln netto nie zu Bodenkohlenstoffverlusten geführt hat und damit eine Möglichkeit darstellt Kohlenstoff-Sequestrierung in Ober- und Unterböden zu erreichen.
© Thünen-Institut/AK
Institut für
AK Agrarklimaschutz
Aktuelles
Nach oben