Der Einsatz von Harnstoffdüngern in der Landwirtschaft ist mit vielen negativen Umweltauswirkungen verbunden und ist eine Quelle von Ammoniak- (NH3) und Lachgasemissionen (N2O). Solche Verluste durch Harnstoffdünger können durch verschiedene Minderungsmaßnahmen wie Inhibitoren und Einarbeitung vermieden werden. In einer Laborstudie wurden drei verschiedene Minderungsprinzipien, Urease-Inhibitor (UI) allein sowie in Kombination mit Nitrifikationsinhibitor (NI) und die geschlossene Schlitzinjektion von Harnstoffdünger, auf einem sandigen Lehmboden untersucht. Neben NH3 und N2O Emissionen wurden N2O-Isotopoküle mittels Isotopenverhältnis-Massenspektrometrie analysiert, welche den hohen Beitrag der Nitrifikation zur N2O-Produktion bestätigten. Die Schlitzinjektion zeigte die größte Wirkung auf die Reduzierung der NH3-Emissionen um 79,6 % (40,6 % bei UI und 46,7 % bei UINI) im Vergleich zu oberflächlich ausgebrachtem Harnstoff. Das N2O Minderungspotential durch UINI nahm über den Versuchszeitraum deutlich ab. Der anfängliche Anstieg an N2O Emissionen durch die Einarbeitung führte bezogen auf die kumulativen Gesamtemissionen nicht zu einem "polution swapping". Fazit unserer Studie: Alle gewählten Maßnahmen zeigen ein hohes NH3-Emissionreduktionspotential. Aufgrund der im Laufe der Zeit variierenden Auswirkungen auf die N2O-Emissionen sollten weitere Untersuchungen Faktoren wie die Pflanzen N-Aufnahme und Niederschläge berücksichtigen im Hinblick auf "pollution swapping". Außerdem sollten Auswirkungen von NI auf mikrobielle Gemeinschaften (Nichtzielorganismen) betrachtet werden, um potenzielle Folgen für die Umwelt und die langfristige Wirksamkeit von Hemmstoffverbindungen zu klären.
© Thünen-Institut/AK
Institut für
AK Agrarklimaschutz
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