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Die Messung von Tagesgängen der Kohlenstoffdioxid-Flüsse mit manuellen Hauben startet vor Sonnenaufgang (Großes Moor bei Gifhorn, 04:45 Uhr).
© Thünen-Institut/AK
Die Messung von Tagesgängen der Kohlenstoffdioxid-Flüsse mit manuellen Hauben startet vor Sonnenaufgang (Großes Moor bei Gifhorn, 04:45 Uhr).
Institut für

AK Agrarklimaschutz

Aktuelles

Neues Paper: Stabilisierung von Kohlenstoff in Böden

Christopher Poeplau, Rene Dechow et al.: Towards an ecosystem capacity to stabilise organic carbon in soils

© Thünen-Institut/AK

Das Paper nutzt einen großen Datensatz aus Literatur und eigener Arbeit, sowie das Kohlenstoffmodell RothC, um die Frage zu klären, wie viel Kohlenstoff (C) Böden eigentlich stabilisieren können. Genauer gesagt haben wir untersucht, ob es sich bei der in der Literatur häufig verwendeten Obergrenze wirklich um ein mineralogisches Potenzial des Bodens handelt, oder ob vielleicht andere Faktoren den weiteren Anstieg von C hemmen könnten.

Unsere Abschätzungen zeigen, dass die beobachtete Obergrenze sehr stark von der Photosyntheseleistung von Ökosystemen, also dem C-Eintrag limitiert wird. 74 % der untersuchten temperaten und subtropischen Böden hätten selbst bei vollständiger und sehr langfristiger Einarbeitung der gesamten Nettoprimärproduktion (alles was dort wächst!) nicht genug Eintrag, um das zu erreichen, was derzeit als mineralogische Obergrenze angesehen wird. Besonders feinkörnigere Böden, stellen einen riesigen Speicher für stabiliserten Kohlenstoff dar, der zumeist nur sehr geringfügig gefüllt ist. Wir leiten deshalb auch (neue) Obergrenzen der potenziell erreichbaren C-Stabilisierung nach Texturklassen ab und schlussfolgern gleichzeitig, dass die berühmte Sättigung eines Bodens unter natürlichen Gegebenheiten (zumindest in den untersuchten Klimazonen) garnicht beobachtet werden kann und für unsere landwirtschaftlichen Böden von wirklich sehr geringer Relevanz sein sollte.

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