Auf dem Poster stellte Frau Müller die Anwendungen von Modellen im ERA-GAS Projekt MAGGE-pH (Minderungspotentiale direkter Lachgasemissionen landwirtschaftlicher Flächen über ein klima-optimiertes pH Management) vor. Laborstudien haben gezeigt, dass eine pH-Wert-Erhöhung den mikrobiell bedingten Umbau von Lachgas zu atmosphärischem Stickstoff fördert und somit den Anteil von klimaschädlichen Lachgasemissionen vermindern kann. Ob und in welchem Umfang landnutzungsbedingte Lachgasemissionen auch in der landwirtschaftlichen Praxis durch pH-Regulierung verringert werden können wird im Projekt MAGGE-pH untersucht.
Prozessbasierte und empirische Modelle werden anhand von Daten aus Labor- und Feldexperimenten weiterentwickelt und validiert. Es geht hier darum die Sensitivität der im Modell beschriebenen Lachgasbildungsprozesse besser abzubilden. Änderungen des pH-Wertes haben vielfältige Auswirkungen auf den Stickstoffkreislauf im Boden. Prozessbasierte Modelle bieten die Chance die Auswirkungen auf den Stickstoffkreislauf (N-Nutzungseffizienz, gasförmige Stickstoffverluste, Auswaschung) auch für Management und Standortbedingungen zu untersuchen, die nicht durch die Feldexperimente abgedeckt werden. Mit vereinfachten Modellen wird auf nationaler Ebene das Minderungspotential für landnutzungsbedingter N2O-Emissionen quantifiziert. Zudem wird über die Kopplung von agrarökonomischen und prozessbasierten Modellen untersucht, wie Fördermaßnahmen oder Verordnungen ausgestaltet sein sollten, um THG-Minderungen über ein klimaoptimiertes pH-Management auf nationaler Skala zu erzielen.