Aufgrund ihrer Entstehung aus abgestorbenem und - mehr oder weniger gut - konserviertem organischen Material (z.B. Torfmoose, Seggen, Holz, Detritus) weisen Torfe und andere organische Böden einen hohen Kohlenstoff-Gehalt und besondere physikalische Eigenschaften auf. Zu diesen Eigenschaften gehören unter anderem eine geringe Lagerungsdichte, sehr hohe Porosität und Kompressibilität. Der Wassergehalt spielt dabei eine entscheidende Rolle. Wird einem organischen Boden Wasser entzogen schrumpft dieser, da sich das Porenvolumen reduziert. Dabei unterscheidet sich das Schrumpfungsverhalten stark von schrumpfenden mineralischen (tonhaltigen) Böden.
Da Schrumpfung und Quellung zur Änderung der Geländehöhe, in Abhängikeit von Grundwasserstand und Bodenfeuchte, führen wurde im Rahmen des "Moorbodenmonitorings für den Klimaschutz - Offenland" eine Review-Studie mit Meta-Analyse - unterstützt durch eigene Messungen - durchgeführt um die wichtigsten bodenspezifischen Einflussfaktoren zu identifizieren. Neben der Relevanz für die Bestimmung von Treibhausgasemissionen (anhand der langfristigen Geländehöhenänderung) spielt die Schrumpfung bei der Bestimmung volumenbezogener Bodenkenngrößen (z.B. Lagerungsdichte, Wassergehalt, nutzbare Feldkapazität) ein Rolle, da sich das Bezugsvolumen während der Messungen ändern kann. Dies kann die Qualität der ermittelten Kenngrößen maßgeblich beeinflussen.
Es zeigte sich eine große Bandbreite und Streuung von Schrumpfungswerten in Abhängigkeit der Zusammensetzung und des Zersetzungsgrades des Substrats. Der Kohlenstoffgehalt sowie die Lagerungsdichte stellten nur sehr schwache Schätzer für die Schrumpfung dar.
https://doi.org/10.1002/vzj2.20264