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Die Messung von Tagesgängen der Kohlenstoffdioxid-Flüsse mit manuellen Hauben startet vor Sonnenaufgang (Großes Moor bei Gifhorn, 04:45 Uhr).
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Weniger Ammoniak aus synthetischen Stickstoffdüngern

Ammoniak ist ein umweltschädliches Gas. Es entsteht hauptsächlich durch landwirtschaftliche Düngung. Eine neue Studie zeigt, welche Anpassungen bei synthetischen Düngemitteln die Emission von Ammoniak am effektivsten verringern.

Düngerkügelchen in weiß und in gelb auf einer hellen flachen Unterlage.
© Thünen-Institut/Andreas Pacholski

Synthetischer Harnstoffdünger mit und ohne Urease-Hemmstoff.

Ammoniak aus landwirtschaftlichen Düngern ist schädlich für Ökosysteme und die menschliche Gesundheit. Vorschriften wie beispielsweise die Düngeverordnung sollen die Freisetzung des stickstoffhaltigen Gases verringern – mit Erfolg. Seit 2016 sind die Ammoniak-Emissionen nach der Anwendung synthetischer Stickstoffdünger in Deutschland um 65 Prozent gesunken.

Eine neue Studie unter Federführung des Thünen-Instituts in Kooperation mit der TU München zeigt nun, dass zwei Anpassungen besonders effektiv waren: die Einarbeitung des synthetischen Düngers in den Boden und der Zusatz von Urease-Hemmstoffen. Letztere sorgen dafür, dass bei der Düngung mit Harnstoff weniger Ammoniak freigesetzt wird. Der Großteil der Emissionsdaten, auf denen die Studie basiert, stammt aus dem Thünen-Institut für Agrarklimaschutz.

 „Der Einsatz von Urease-Hemmstoffen könnte daher eine wichtige Strategie für weitere Länder sein, in denen der synthetische Stickstoffdünger Harnstoff der Hauptverursacher von Ammoniak-Emissionen ist“, erklärt Yuncai Hu, Wissenschaftler an der TU München.

Der nächste wichtige Schritt sei es, die neuen Erkenntnisse auf die Düngung mit Gülle und Gärresten anzuwenden, denn hier entstehen 80 Prozent der Ammoniak Emissionen in Deutschland.

Originalveröffentlichung:

Hu Y., Flessa H., Vos C., Fuss R., Schmidhalter U.: Successful NH3 abatement policies and regulations in German agriculture. Science of the Total Environment 956, 177362 (2024). https://doi.org/10.1016/j.scitotenv.2024.177362

Kontakt im Thünen-Institut:

Institut für Agrarklimaschutz
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