Weiter zum Inhalt
© Anja Bunge / Thünen-Institut
Institut für

FI Fischereiökologie

Projekt

Fluorierte Schadstoffe in Fischen aus deutschen Küstengebieten


Federführendes Institut FI Institut für Fischereiökologie

© Maike v. Klinkowstöm

Ein Baustein für die Meeresumweltüberwachung: Fluorierte Chemikalien in Fischen

Hintergrund und Zielsetzung

Die Kontamination mit per- und polyfluorierten Verbindungen wie PFAS in Meeresfischen ist ein wachsendes Umweltproblem. PFAS sind persistent und bioakkumulativ, was bedeutet, dass sie sich in Organismen anreichern können. Studien haben gezeigt, dass Meeresfische, die in belasteten Gewässern leben, hohe Konzentrationen von PFAS aufweisen. Das kann zu Gesundheitsrisiken für Fisch und Verbraucher führen. Die Messung dieser Parameter ist relativ aufwändig und wird daher nicht von jedem Routinelabor durchgeführt. Das Projekt EMPEREST, in dem alle verfügbaren PFAS-Daten im HELCOM-Gebiet gesammelt wurden, zeigte daher auch eine lückenhafte Datenlage für das MSRL-Monitoring. Diese Lücken sollen mit dem vorliegenden Projekt "PFAS-Fisch" zum Teil geschlossen werden. Es sollen Verbesserungen für das bereits bestehende hoheitliche Monitoring nach MSRL erzielt werden in dem einerseits die Messmethode für zukünftige Messungen erweitert und andererseits einmalig die regionale Abdeckung der PFAS-Messungen in Fisch erhöht wird.

Die Ziele des Projekts:

  1. Methodische Verbesserung in der Messung von PFAS erzielen
  2. Regionale Abdeckung der Messwerte zu Kontamination von Fischen in deutschen Meeresgebieten mit PFAS verbessern

Vorgehensweise

Im Projekt sollen Schadstoffe aus der Gruppe der Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) in Fischen aus deutschen Küstenmeeresgebieten untersucht werden, um einen Überblick über deren PFAS-Belastung zu erzielen. PFAS sind verpflichtend zu messende Parameter im hoheitlichen MSRL-Monitoring.

Es werden Fischmuskelproben von Plattfischen untersucht, die in deutschen Küstengebieten gefangen wurden.

Daten und Methoden

Mehrere Vertreter aus der Gruppe der PFAS werden gemeinsam aus den Fischmuskel-Proben extrahiert und mittels Festphasenextraktion gereinigt bevor sie mit Hilfe von Hochdruck-Flüssigchromatograpie getrennt und anhand ihrer spezifischen Massenfragmente identifiziert werden (LC-MS/MS). Mit Hilfe von Isotopen-markierten Standardsubstanzen werden schließlich die Gehalte bestimmt. Die Methode ist für PFOS bereits extern validiert und soll um die unten aufgelisteten Substanzen erweitert werden.

 

Liste der geplanten Analyten aus der Gruppe der PFAS

Bezeichnung 

Abkürzung

CAS-Nr.

Perfluoroctansulfonat

PFOS

1763-23-1

Perfluorooctanoic Acid

PFOA

335-57-1

Perfluorononanoic Acid

PFNA

375-95-1

Perfluorodecanoic Acid

PFDA

335-76-2

Perfluoroundecanoic Acid

PFUnDA

2058-94-8

Perfluorotridecanoic Acid

PFTrDA

72629-94-8

Perfluorotetradecanoic Acid

PFTreA

376-06-7

Unsere Forschungsfragen

  1. Wie hoch ist die Belastung von Plattfischarten aus deutschen Küstengebieten mit sieben verschiedenen Chemikalien aus der Gruppe der PFAS?
  2. Wie ist die regionale Verteilung der PFAS-Belastung in Plattfischarten aus deutschen Küstengebieten? 
  3. Wie hoch sind die Gehalte im Vergleich zu Nachweis- und Bestimmungsgrenzen der sieben PFAS-Chemikalien in Fisch und welche PFAS sollten basierend darauf neben PFOS und PFOA bevorzugt in dss hoheitliche Monitoring in weniger belasteten Gebieten übernommen werden?

Geldgeber

  • Bundesland Niedersachsen
    (national, öffentlich)

Zeitraum

7.2024 - 12.2024

Weitere Projektdaten

Projektstatus: läuft

Nach oben