Institut für
FI Fischereiökologie
Projekt
PFAS-Pattern / Belastung von Fischen mit perfluorierten Verbindungen
Belastung von Fischen mit perfluorierten Verbindungen in Fluss und Meer
Wie hoch sind die Konzentrationen von PFAS in Fischen und was bedeuten sie für Fisch und Umwelt?
Hintergrund und Zielsetzung
Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sind eine Gruppe von anthropogenen Chemikalien, die aufgrund ihrer einzigartigen physikochemischen Eigenschaften wie Wasser-, Fett- und Schmutzabweisung in einer Vielzahl industrieller und kommerzieller Anwendungen weit verbreitet sind. Diese Substanzen sind extrem persistent, z.T. bioakkumulativ und potenziell toxisch, was zu Umwelt- und Gesundheitsproblemen führen kann. Die Untersuchung von PFAS-Konzentrationen in marinen und limnischen Organismen ist daher von großer Bedeutung, um das Ausmaß der Umweltverschmutzung zu verstehen und Maßnahmen zum Schutz der Ökosysteme zu ergreifen.
Das Gesamtziel des Vorhabens ist durch eine verbesserte Erfassung der PFAS-Belastung von Fischen die Datenlage zur Bewertung des guten Umweltzustands nach MSRL zu erweitern.
Vorgehensweise
Dieses Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Analyse von PFAS in Fischen, die aus unterschiedlichen geographischen Regionen stammen um ein umfassendes Bild der PFAS-Belastung zu zeichnen und mögliche Unterschiede in den Kontaminationsmustern und -quellen zu identifizieren. Fische stellen dabei eine besonders relevante Probenmatrix dar, da sie eine wichtige Rolle in aquatischen Nahrungsnetzen spielen und sowohl durch direkte Aufnahme aus dem Wasser als auch durch ihre Nahrung PFAS akkumulieren können.
Besonderes Augenmerk wird auf die Muster der verschiedenen PFAS-Verbindungen gelegt, um mögliche Quellen und Transportwege zu identifizieren. Es wird erwartet, dass sich die PFAS-Profile der Fische aus den unterschiedlichen Herkünften aufgrund verschiedener PFAS-Quellen unterscheiden.
Diese Studie trägt dazu bei, die Wissenslücken hinsichtlich der Verteilung und Dynamik von PFAS in aquatischen Ökosystemen zu schließen und liefert wertvolle Daten für das Management und die Regulierung dieser persistenten Schadstoffe. Darüber hinaus wird durch die Untersuchung der Belastung von Fischen, die eine wichtige Rolle in marinen Nahrungsketten spielen, ein besseres Verständnis der potenziellen Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt gewonnen. Die gewonnenen Erkenntnisse können als Grundlage für zukünftige Forschungsarbeiten und Maßnahmen zur Reduzierung der PFAS-Belastung in der Umwelt dienen.
Daten und Methoden
Für die Untersuchung der PFAS-Konzentrationen wird die Hochleistungsflüssigkeitschromatographie gekoppelt mit Tandem-Massenspektrometrie (LC-MS/MS) eingesetzt, eine Methode, die sich durch hohe Sensitivität und Spezifität auszeichnet und die zuverlässige Identifizierung und Quantifizierung von PFAS in komplexen Matrizes ermöglicht. Diese analytische Technik erlaubt es, eine breite Palette von PFAS-Verbindungen zu detektieren und zu quantifizieren, einschließlich langkettiger Perfluorcarbonsäuren (PFCAs), Perfluorsulfonsäuren (PFSAs) und neuerer Ersatzstoffe wie fluorierter Ether.
Unsere Forschungsfragen
Welche gängigen Grenzwerte können zur Bewertung von PFAS in Fischen herangezogen werden? Welche Grenzwerte fehlen?
Wie ist die Höhe der Belastung der verschiedenen Regionen/Arten anhand dieser Grenzwerte zu beurteilen?
Welche Fischarten sind besonders hoch/niedrig belastet und wie kann das erklärt werden?
Können über die PFAS-Muster Rückschlüsse auf Quellen oder Verteilungsprozesse in der Umwelt gezigen werden?
Welche PFAS und welche Grenzwerte können für ein weiteres Montoring in deutschen Gewässern zeitnah eingesetzt werden und welche Substanzen werden zukünftig vermutlich relevant?
Links und Downloads
Inhaltlich schliesst das Projekt an die Arbeiten in PFAS-Fisch an.
Thünen-Ansprechperson
Geldgeber
-
Europäische Union (EU)
(international, öffentlich)
Zeitraum
4.2025 - 3.2027
Weitere Projektdaten
Projektstatus:
läuft
Gefördert durch das Europäische Datensammelprogramm (Data Collection Framework, DCF)