Institut für
FI Fischereiökologie
Mikroplastikfasern im Wasser: kein Einfluss auf die Entwicklung von Fischeiern
Insbesondere Mikroplastik Fasern aus Textilien finden sich häufig im Wasser und es wird befürchtet, dass sie empfindliche biologische Prozesse wie die Fortpflanzung von Fischen stören könnten. Deshalb haben wir experimentell untersucht ob Mikroplastik Fasern im Wasser Befruchtung und Entwicklung von Fischeiern beeinflussen.
Mikroplastikfasern im Wasser veränderten nicht die Befruchtungs- und Schlupfraten von Stichlings Eiern.
Nach der Entwicklung in Wasser mit Mikroplastikfasern, zeigten Stichlings Larven keine Veränderungen der Herzfrequenz.
In dem von der BMEL geförderten Projekt PlasM wurde experimentell untersucht, ob Mikroplastik Fasern im Wasser möglicherweise die Befruchtung und Entwicklung von Stichlingseiern beeinträchtigen. Die Befruchtungs- und Schlupfraten waren im Wasser mit und ohne Mikroplastikfasern gleich hoch. Obwohl die Fasern an den Eischalen anhafteten (Abb. 1), entwickelten sich die Embryonen ebenso gut, wie die Kontrollen ohne Fasern. Auch eine Veränderung der Herzfrequenz, wie sie bei Sauerstoffmangel während der Embryonalentwicklung auftreten kann, wurde durch Mikroplastikfasern im Wasser nicht ausgelöst. Wir schlussfolgern, dass Konzentrationen von Mikroplastikfasern wie sie derzeit in aquatischen Systemen gemessen werden, keine Belastung für die Eientwicklung bei Fischen darstellen.
- Projekt: „Plastik und Meeresfische“
- Kontaktperson: Dr. Jörn Scharsack
- Kontaktperson: Dr. Ulrike Kammann
Publikationen
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Bunge A, Kammann UKR, Scharsack JP (2021) Exposure to microplastic fibers does not change fish early life stage development of three-spined sticklebacks (Gasterosteus aculeatus). Micropl Nanopl 1:15, DOI:10.1186/s43591-021-00015-x