Institut für
FG Forstgenetik
Genomforschung
Im Arbeitsbereich Genomforschung verwenden wir molekularbiologische, biotechnologische und bioinformatische Methoden, um Zusammenhänge zwischen der in den Genomen gespeicherten Information und den Merkmalsausprägungen zu identifizieren. Dabei werden insbesondere anpassungsrelevante und wirtschaftlich wichtige Merkmale analysiert. Daneben werden molekulare Marker für die Evaluierung forstlicher Genressourcen sowie zur genetischen Artbestimmung und Klonidentifizierung entwickelt. Dem Schutz heimischer Waldökosysteme dienen Arbeiten zur biologischen Sicherheitsforschung. Hierbei werden Nutzen, Potentiale und Risiken biotechnologischer Methoden untersucht. Dies beinhaltet auch gentechnisch veränderte Bäume. Zur Verbesserung des Verbraucherschutzes werden Methoden erarbeitet, um gentechnische Veränderungen im Erbgut von Bäumen sowie im Holz nachweisen zu können. Auch arbeiten wir daran, moderne Ansätze und Methoden, wie z.B. die DNA-freie Genomeditierung oder die Sequenzierung der „dritten Generation“, auf Bäume zu übertragen und weiterzuentwickeln. Zusammenfassend soll unsere Arbeit zum Aufbau und Erhalt stabiler und nachhaltig bewirtschafteter Wälder beitragen.
Natürliche genetische Variation
Mutationen und die daraus resultierende natürliche genetische Variation sind die Grundlage der Evolution, der Domestizierung und der Züchtung. Natürliche Genvarianten bergen ein enormes für die Anpassung und den Erhalt von Waldökosystemen. Beispielsweise können natürliche Resistenzen zum Schutz von Baumarten beitragen, die von eingeschleppten Schädlingen oder Pathogenen bedroht sind, so wie die Esche vom Eschentriebsterben. Dafür benötigen wir allerdings ein genaues Verständnis der zugrundeliegenden Genetik. Die molekulargenetische Untersuchung von evolutionär wichtigen Merkmalen (wie z.B. Zweihäusigkeit) kann grundlegende biologische Prozesse aufklären und damit ebenfalls wertvolle Informationen für die forstliche Praxis zur Verfügung stellen. Schließlich kann die Charakterisierung der genomweiten adaptiven Variation einen wichtigen Beitrag für die Anpassung unserer Wälder im Klimawandel leisten.
Ausgewählte Projekte:
Pappel Diözie
FraxGen
Buchengenomik
Ansprechpartner: Niels A. Müller
Bioinformatik
Moderne Hochdurchsatzsequenzierungen liefern eine außerordentlich große Menge an Genom- und Transkriptomdaten, die bioinformatisch ausgewertet werden müssen. Diese Auswertungen tragen dazu bei, verschiedene Fragestellungen innerhalb der funktionellen Genomforschung zu beantworten und diagnostische Marker zu entwickeln. Ein wichtiges Instrument hierbei ist die genomweite Detektion und der Vergleich genetischer Varianten, insbesondere von SNPs in phänotypisierten Individuen. Für die Entwicklung genetischer Marker zur Artdifferenzierung werden komplette Chloroplasten- und Mitochondriengenome verglichen, die für einige Baumarten neu assembliert und annotiert werden. Zur Unterstützung der Forschung im Institut werden wissenschaftliche Datenbanken und bioinformatische Tools entwickelt.
Ausgewählte Projekte:
TaxGen
Survivor-Oaks
Eichenabwehr
Holz-DNA-Barcoding
Datenbankentwicklung
Ansprechpartnerin: Birgit Kersten
FNR-Nachwuchsforschergruppe
Genetische Technologien
Die Methoden zur Genomeditierung, wie CRISPR/Cas, sind in Kulturpflanzen maßgeblich entwickelt worden. Für die Anwendung in unterschiedlichen Baumarten sind Weiterentwicklungen notwendig, die insbesondere zur Erforschung der Trockenstresstoleranz von Bäumen eingesetzt werden sollen.
Ausgewählte Projekte:
Weitere Informationen auf der Gruppenseite.
Ansprechpartner: Tobias Brügmann
Arbeitsbereichsleiter
Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen
Doktorand*innen
Technisches Personal
Wissenschaftlich – „Peer-reviewed”
- Lazic D et al. (2024) Genomic variation of European beech reveals signals of local adaptation despite high levels of phenotypic plasticity. Nature Communications 15 (1), 8553. link
- Leite Montalvão AP et al. (2022) ARR17 controls dioecy in Populus by repressing B-class MADS-box gene expression. Philosophical Transactions of the Royal Society B 377 (1850), 20210217. link
- Renner SS, Müller NA (2021) Plant sex chromosomes defy evolutionary models of expanding recombination suppression and genetic degeneration. Nature Plants 7 (4), 392-402. link
- Müller NA et al. (2020) A single gene underlies the dynamic evolution of poplar sex determination. Nature Plants 6 (6), 630-637. link
Zielgruppenorientiert – Wissenschaftskommunikation