Papierbasierte Konstruktionsmaterialien sind, in Form von Verpackungsmitteln, ein fester Bestandteil unseres alltäglichen Lebens. Um Papier für diese und neuartige Anwendungsgebiete nutzbar zu machen, muss die Ausstattung des Werkstoffes mit hydrophoben und antimikrobiellen Eigenschaften verbessert werden. Im Gegensatz zu aktuell eingesetzten Veredelungsstrategien soll die Plasmapolymerisation genutzt werden um niedermolekulare Verbindungen biogenen Ursprungs auf Papieroberflächen abzuscheiden. Durch deren Vernetzung während der Beschichtung wird es möglich sein, unlösliche Polymere konturgetreu und in Reinform auf komplexe Oberflächen zu applizieren.
Pflanzliche Inhaltsstoffe stellen eine vielfältige und bisher ungenutzte Quelle biogener Vorstufen für Plasmabeschichtungen dar. Im Projekt sollen daher verschiedene pflanzliche Materialien sowie Reststoffe und Nebenprodukte der Holzbe- und –verarbeitung (z. B.: Rinde und Splintholz von Robinie (Robinia pseudoacacia)) hinsichtlich ihrer Eignung für die Plasmabeschichtung untersucht werden. Durch Nachweis deren materieller und ökologischer Vorteilhaftigkeit leistet das Forschungsvorhaben einen wesentlichen Beitrag um Bioraffineriekonzepte um weitere Nutzungsoptionen zu ergänzen und Einkommensalternativen für Erzeuger und Verarbeiter von Lignocellulosen zu schaffen.
Projektpartner:
- Technische Universität Darmstadt, Fachgebiet: Makromolekulare Chemie und Papierchemie
- Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik
Projektlaufzeit: 01.05.2021 – 30.04.2024
Ansprechpartner: Dr. Jörn Appelt