Eine aktuelle Studie im Journal Environment International von Forschern des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung unter Beteiligung des Thünen-Instituts für Holzforschung geht dieser Frage nach.
Auf den ersten Blick mag es abwegig erscheinen, dass von Holzprodukten überhaupt eine Gesundheitsgefahr ausgehen kann. Allerdings wurde bereits in mehreren epidemiologischen Studien ein Zusammenhang aufgezeigt zwischen Renovierungsmaßnahmen wie neue Farbanstriche oder Fußbodenbeläge und einem erhöhten Risiko für Atemwegsbeschwerden, allergischen Reaktionen und chronischer Bronchitis.
Verantwortlich dafür waren flüchtige organische Verbindungen (VOC, engl. volatile organic compounds), die von den Materialien in den Innenraum abgegeben wurden. Vor dem Hintergrund, dass sich die Menschen einen Großteil ihrer Zeit in Innenräumen aufhalten, rückt die Luftqualität von Innenräumen sowie deren Auswirkung auf Gesundheit und Wohlergehen zunehmend in den Fokus.
Naturmaterialien organischen Ursprungs, wie auch Holz, emittieren ebenfalls VOC. Die Zusammensetzung und die Höhe der Emissionen variieren dabei stark zwischen verschiedenen Holzarten und Holzwerkstoffen. In der aktuellen Studie wurden die Auswirkungen von Kiefernholz und Grobspanplatten (OSB) näher untersucht, die durch vergleichsweise hohe Terpen- bzw. Aldehydemissionen gekennzeichnet sind. Diese Substanzen sind auch für den charakteristischen, häufig als angenehm wahrgenommenen Geruch der Holzprodukte verantwortlich.
Anhand von Versuchen mit Mäusen konnte gezeigt werden, dass diese holztypischen Emissionen auch bei einer Langzeitexposition die Entwicklung von Asthma oder Atemwegsentzündungen nicht begünstigen. Auch eine VOC-Exposition während der besonders sensiblen Phase der Schwangerschaft führte zu keinen die Gesundheit beeinträchtigenden Effekten bei den Nachkommen der Tiere.
Ansprechpartner: Dr. Martin Ohlmeyer
Weiterere Informationen: ScienceDirect