Hintergrund:
Zur Gewährung der Verkehrssicherheit von Bauwerken, z.B. im Kontext von Bundeswasserstraßen, müssen auch Holzteile unter Wasser regelmäßig auf Schäden untersucht werden. Mit dem Ausbreiten verschiedener Schadorganismen wie z.B. der Bohrmuschel (Teredo navalis) steigt die Bedeutung solcher Bauwerksinspektionen. Derzeit fehlen allerdings geeignete Messgeräte, mit denen diese Aufgabe befriedigend zu erfüllen ist:
- Die Überprüfung der Bausubstanz mit einem Messer fördert je nach den äußeren Gegebenheiten unterschiedliche Ergebnisse zutage,
- Bohrkernentnahmen reduzieren insbesondere bei regelmäßig wiederholter Prüfung den tragfähigen Querschnitt
- die zerstörungsarme Bohrwiderstandsmessung ist allein für den Überwasserbereich etabliert
- zerstörungsfreie Messmethoden für Holz im Unterwasserbereich fehlen gänzlich.
Ziel der Projektpartner ist es daher, bestehende Untersuchungstechniken so weiterzuentwickeln, dass sich einerseits reproduzierbare Messergebnisse generieren lassen und andererseits die Untersuchungstechniken im Unterwasserbereich eingesetzt werden können. Letztendlich sollen geeignete Messgeräte bzw. zuverlässige Bauwerksinspektionen als Dienstleitung angeboten und so die Möglichkeit zur ordnungsgemäßen Erfüllung bestehender Vorschriften geschaffen werden.
Vorgehensweise
Für die Entwicklung einer Messmethode, die auf einer Prüfung der Holzsubstanz mit einem Messer basiert, sollen zunächst Versuche unter definierten Laborbedingungen durchgeführt werden. Die Ergebnisse werden mit etablierten Kennwerten zur Charakterisierung der Eigenschaften von Holz abgeglichen. Im zweiten Schritt wird eine Versuchsvorrichtung entwickelt, die unter Praxisbedingungen erhaltene Messwerte mit den Messwerten der Laborversuche vergleichbar macht. Die Unterwasserversuche werden sowohl im regulären Tauchbetrieb als auch in einem speziell eingerichteten Tauchlabor durchgeführt. Vorgesehen ist, dass nach Möglichkeit stets Bohrkernproben gezogen und hieran ergänzende Versuche durchgeführt werden (z.B. Schadorganismen-Monitoring). Die technischen Details der Bohrwiderstandsmessung (Resistograph) werden so angepasst, dass ein Betrieb im Unterwasserbereich möglich wird. Mittels Labor- und Praxisversuchen werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sich dieses Messverfahren auch im Unterwasserbereich etablieren kann. Analog wird für das zerstörungsfreie Messverfahren vorgegangen.