Die zu erwartenden demografischen Herausforderungen sind seit langem bekannt. Allein die nun kontinuierlich aus dem Erwerbsleben ausscheidenden geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomerkohorte führen zu merklichen quantitativen und qualitativen Nachfrageveränderungen. Die damit verbundenen Finanzierungsrisiken für die Sozialversicherungsträger bilden Kernbestandteile der Tragfähigkeitsberichterstattung des Bundes. Kommunalspezifische Mehrbelastungen wurden bislang nicht systematisch erfasst.
Für die kommunalen Gebietskörperschaften können Tragfähigkeitsrisiken auf Basis von Altersstrukturkostenprofilen und beobachteten Kostenremanenzen abgeleitet werden. Anhand von Projektionen stark von der Demografie abhängiger Budgetkomponenten wird die ertrags- und aufwandsseitige Entwicklung der Kommunalhaushalte (Projektionszeitraum bis 2040) unter Berücksichtigung von Variationen der Bevölkerungsvorausberechnungen abgeschätzt. Somit können Teilräume identifiziert werden, in denen besonders ausgeprägte demografiebedingte Anpassungslasten zu erwarten sind. Unseren Ergebnissen zufolge betragen die demografiebedingten Mehrbedarfe bundesdurchschnittlich 5,9-7,6 % der laufenden Einzahlungen und sind mit bis zu 12,6 % insbesondere in den ohnehin schon hoch belasteten, strukturschwachen ländlichen Räumen besonders ausgeprägt.
Die Publikation wurde gemeinsam mit den weiteren Konferenzbeiträgen im Rahmen der Tagung des Arbeitskreises „Städte und Regionen“ der Deutschen Gesellschaft für Demographie und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung zum Thema „So vielfältig der demografische Wandel, so verschieden die regionalen Herausforderungen und Anpassungsstrategien“ veröffentlicht. Einen inhaltlichen Schwerpunkt der Tagung bildete zum einen die Analyse und Prognose der demografischen Entwicklung in den Regionen Deutschlands. Zum anderen wurden die sich daraus ableitenden Herausforderungen für die Entwicklung der Kommunen und Regionen diskutiert:
Link zur Publikation: https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/bbsr-online/2024/bbsr-online-118-2024.html
Kontakt: Dr. Dominik Frankenberg