Intensiver Steuerwettbewerb zwischen Gemeinden reduziert ihr Potenzial zur Generierung eigener Steuereinnahmen. Interkommunale Zusammenarbeit im Allgemeinen und gemeinsame Gewerbegebiete im Besonderen bieten eine Plattform zur Koordinierung der lokalen Steuersätze mit den Nachbargemeinden, um den Steuerwettbewerb zu verringern. Christian Bergholz (Thünen-Institut), Ivo Bischoff und Simon Melch (Universität Kassel) sowie Peter Haug (IWH) gehen der Frage nach, ob Kommunalpolitiker*innen und Bürger*innen sich dieser Logik bewusst sind und ob sie sie berücksichtigen. Anhand von Umfragedaten aus ländlichen hessischen Gemeinden stellen die Autoren fest, dass die Unterstützung gemeinsamer Gewerbegebiete durch Bürger*innen mit der Intensität des Steuerwettbewerbs zunimmt. Für andere Bereiche der interkommunalen Zusammenarbeit gilt dies jedoch nicht. Inwieweit Kommunalpolitiker*innen interkommunale Zusammenarbeit unterstützen, hängt den Ergebnissen zufolge nicht von der Intensität des Steuerwettbewerbs ab.
Der Artikel kann hier heruntergeladen werden:
https://doi.org/10.1080/17487870.2024.2333306
Kontaktperson: Dr. Christian Bergholz
Projekt: Finanzausstattung und Handlungsspielräume ländlicher Kommunen