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WI Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen

Aktuelles

Vortrag bei Jahrestagung der European Economic Association in Rotterdam

Jan Cornelius Peters hat aktuelle Forschungsergebnisse zu regionalen Lohnunterschieden an der Erasmus School of Economics in Rotterdam präsentiert. Dort fanden der diesjährige Kongress der European Economic Association und das europäische Treffen der Econometric Society statt.

Jan Cornelius Peters neben einem Banner des Kongresses der European Economic Association und des europäischen Treffens der Econometric Society.
© privat

Jan Cornelius Peters beim Kongress der European Economic Association (EEA) und dem europäischen Treffen der Econometric Society (ESEM).

Zusammen mit Annekatrin Niebuhr (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Universität Kiel) forscht Jan Cornelius Peters zu den Ursachen regionaler Lohnunterschiede zwischen ländlichen und urbanen Arbeitsmärkten. Ihre aktuelle Arbeit „Accumulating valuable work experience: the importance of large firms and big cities“ hat Jan Cornelius Peters bei der diesjährigen Tagung der European Economic Association präsentiert, die gemeinsam mit dem europäischen Treffen der Econometric Society vom 26. bis zum 30. August in Rotterdam stattfand.

In der vorgestellten Arbeit greifen die Autoren die Beobachtung auf, dass Unterschiede in regionalen Durchschnittslöhnen zum Teil darauf zurückzuführen sind, dass Arbeitskräfte in kleinen ländlichen Arbeitsmärkten im Erwerbsverlauf mit steigender Arbeitserfahrung ein langsameres Lohnwachstum verzeichnen als Beschäftigte in großen urbanen Arbeitsmärkten. Dies wird in der Literatur darauf zurückgeführt, dass in ländlichen Räumen Nachteile hinsichtlich des Sammelns wertvoller Arbeitserfahrung bestehen. Diese Nachteile wirken sich ungünstig auf die individuelle Produktivitäts- und Lohnentwicklung aus, da Arbeitserfahrung eine wichtige Determinante des Produktivitäts- und Lohnwachstums im Erwerbsverlauf darstellt.

Jan Cornelius Peters und Annekatrin Niebuhr zeigen, dass die Lohnzuwächse im Verlauf des Erwerbslebens jedoch nicht nur von der Größe des Arbeitsmarktes abhängen, in dem die Erfahrung gesammelt wird, sondern auch von der Größe des Betriebes, in dem eine Person beschäftigt ist. Zum Teil erklärt dies, warum Löhne von Beschäftigten in ländlichen Räumen langsamer wachsen als Löhne von Beschäftigten in urbanen Räumen. In ländlichen Regionen sind Arbeitskräfte häufiger in kleineren Betrieben tätig als in urbanen Räumen.

Außerdem finden die Autoren, dass Beschäftigte in kleinen ländlichen Arbeitsmärkten seltener den Betrieb wechseln, wodurch Arbeitskräfte dort mutmaßlich seltener neue Kolleg:innen mit anderem Wissen und/oder anderen Fähigkeiten kennenlernen, von denen sie lernen könnten. Des Weiteren bieten Betriebe in kleineren ländlichen Arbeitsmärkten ihren Mitarbeitenden seltener Weiterbildungen an. Dies hängt mit einer geringeren Betriebsgröße in ländlichen Regionen, aber auch mit anderen Charakteristika der Unternehmen zusammen, und schmälert ebenfalls die Möglichkeiten neues Wissen zu erlangen, dass sich positiv auf die Produktivität und den Lohn auswirkten könnte.

Link zum präsentierten Arbeitspapier (Stand: Januar 2024): https://doi.org/10.2139/ssrn.4698829

Die Studie wird im Rahmen des Kooperationsprojektes Ökonomische Effekte der räumlich ungleichen Verteilung von Arbeitskräften sowie Betrieben erarbeitet.

Kontakt: Dr. Jan Cornelius Peters

 

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