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WI Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen

Aktuelles

Warum Löhne in ländlichen Räumen im Verlauf des Erwerbslebens langsamer steigen

Eine neue Publikation in Regional Science and Urban Economics von u. a. Jan Cornelius Peters zeigt, dass die Löhne von Arbeitskräften in ländlichen und urbanen Räumen unterschiedlich schnell wachsen und dass dies mit der Art der gesammelten Arbeitserfahrung zusammenhängt.

Titelseite des Journals Regional Science and Urban Economics
© Regional Science & Urban Economics

Die neue Studie „Dynamic agglomeration effects of foreigners and natives – The role of experience in high-quality sectors, tasks and establishments“ von Annekatrin Niebuhr (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, CAU Kiel), Jan Cornelius Peters (Thünen-Institut) und Duncan Roth (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, IZA) knüpft an frühere, z. T. gemeinsame Arbeiten an. Sie greift die Beobachtung auf, dass Arbeitskräfte in ländlichen Räumen im Verlauf ihres Erwerbslebens, d. h. mit steigender Arbeitserfahrung, häufig ein geringeres Lohnwachstum erfahren als Arbeitskräfte in Ballungsräumen. Dies trägt zu regionalen Lohnunterschieden bei. Die Mechanismen, die dem unterschiedlichen Lohnwachstum bei steigender Arbeitserfahrung zugrunde liegen, waren bisher weitgehend unerforscht.

Ihre neue Arbeit zeigt nun, dass die Art der Arbeitserfahrung, die Beschäftigte in ländlichen und urbanen Räumen sammeln, eine wesentliche Rolle spielt. Knapp 80 Prozent der Differenz im Lohnwachstum zwischen geringverdichteten und hochverdichteten Regionen lassen sich darauf zurückführen, in welcher Art von Betrieb, Tätigkeit und Sektor Arbeitskräfte ihre Erfahrung jeweils gewinnen. Ländliche Räume bieten dabei häufig einen schlechteren Zugang zu insbesondere jenen Betrieben und Tätigkeiten, die das Erlangen von wertvoller Arbeitserfahrung und damit Zuwächse in der individuellen Arbeitsproduktivität und im individuellen Lohn besonders begünstigen.

Am Beispiel geringqualifizierter Ausländer zeigen die Autorin und die Autoren zudem, dass nicht alle Gruppen am Arbeitsmarkt gleichermaßen von den Vorteilen profitieren, die urbane im Vergleich zu ländlichen Räumen bieten, wenn es um das Sammeln wertvoller Arbeitserfahrung geht. Dies hängt ebenfalls mit der jeweils gesammelten Art der Arbeitserfahrung zusammen. Weiterführende Ergebnisse hierzu finden sich im Artikel "Geringqualifizierte ausländische Arbeitskräfte profitieren weniger von den Vorteilen städtischer Arbeitsmärkte als deutsche", der am 04. Dezember 2025 im IAB Forum erschienen ist."

Link zum Artikel: https://doi.org/10.1016/j.regsciurbeco.2024.104040

Die Studie ist im Rahmen des Kooperationsprojektes „Ökonomische Effekte der räumlich ungleichen Verteilung von Arbeitskräften sowie Betrieben“ entstanden.

Kontakt: Dr. Jan Cornelius Peters

 

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