Institut für
WI Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen
Masterarbeiten am Thünen-Institut für Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen
Diese Seite bietet eine Auswahl möglicher Masterarbeitsthemen sowie Angaben zu der für das jeweilige Thema verantwortlichen Ansprechperson (in Klammern). Bei Interesse an der Erstellung einer Masterarbeit am Thünen-Institut wenden Sie sich bitte direkt an die genannte Ansprechperson. Bitte beachten Sie, dass Sie in der Regel zusätzlich eine Betreuungsperson (Erstbetreuung) an ihrer Universität benötigen. Darüber hinaus gelten die Formvorgaben und sonstigen Kriterien für die Erstellung von Masterarbeiten ihrer jeweiligen Universität.
Sie benötigen keine zusätzliche Betreuungsperson, sofern Sie Ihre Masterarbeit am Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Universität Hannover (Erstbetreuer: Prof. Dr. Christian Hundt oder Prof. Dr. Kerstin Nolte) oder am Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik und Mittelstandsforschung der Universität Göttingen (Erstbetreuer: Dr. Petrik Runst) verfassen.
Potenzielle Masterarbeitsthemen
1. Strukturen, Wachstum und Entwicklung ländlicher Räume (Christian Hundt)
Hier können zahlreiche Fragestellungen bearbeitet werden, die sich mit den Strukturen sowie den Wirtschafts- und Arbeitsbedingungen in ländlichen Räumen befassen. Es kann untersucht werden, auch im Vergleich zu urbanen Räumen, wie sich diese Bedingungen und das wirtschaftliche Wachstum im Zeitverlauf entwickeln und ob die Politik Maßnahmen ergreifen kann und sollte, ländliche Räume zu unterstützen. Die Fragestellungen können sowohl auf regionale Fallbeispiele fokussieren als auch eine flächendeckende Perspektive einnehmen.
2. Jungunternehmertum: Erforschung regionaler Unterschiede und Bestimmungsfaktoren im
Stadt-Land-Kontinuum (Christian Bergholz)
In der jüngeren Vergangenheit streben junge Menschen zunehmend danach, die Welt zu verändern und etwas Sinnvolles für sich und die Gesellschaft zu schaffen. Ein Weg, wie sie dazu beitragen können, ist die Gründung eines Unternehmens, das die Möglichkeit bietet, innovative Ideen sowohl in technologischen als auch in sozialen Bereichen zu entwickeln und umzusetzen. In der vorhandenen wirtschaftsgeografischen Literatur scheint es an Erkenntnissen über die Kontextfaktoren zu fehlen, die das Entstehen und den Erfolg von Jungunternehmern beeinflussen. Welche räumlichen und kontextuellen Bedingungen sind dafür von Bedeutung?
Die Wahl dieses Themas bietet die Möglichkeit, Forschungsfragen zum Jungunternehmertum aus einer regionalen Perspektive mit quantitativen und/oder qualitativen Forschungsmethoden zu untersuchen.
3. Entrepreneurship und Populismus - Eine regionale Analyse (Christian Bergholz)
Der Wahlerfolg populistischer Parteien in Industrieländern wie dem Vereinigten Königreich, Deutschland, Frankreich oder den USA ist vor allem in den letzten zehn Jahren zu beobachten. Während Vertreter der Wirtschaft Alarm schlagen, dass diese Entwicklungen der Wirtschaft im Allgemeinen schaden könnten, liefert auch die Wissenschaft erste Erkenntnisse, die diese Bedenken belegen.
Der Wahlerfolg der populistischen Parteien scheint eine räumliche oder regionale Komponente zu haben. Betrachtet man die Wahlergebnisse in verschiedenen Industrieländern, so lassen sich große räumlich Unterschiede hinsichtlich des Erfolgs dieser Parteien feststellen. Durch die Wahl dieses Themas kann der Masterstudent mithilfe quantitativer und/oder qualitativer Forschungsmethoden untersuchen, wie sich der unterschiedliche Erfolg des Populismus auf die Entstehung und die Auswirkungen des Unternehmertums auf regionaler Ebene auswirkt.
4. Regionalökonomische Effekte der ÖPNV-Erschließung (Dominik Frankenberg)
Die ÖPNV-Erschließung wird vielfach mit der Erwartung positiver Einkommens- und Beschäftigungseffekte verknüpft. Sie gilt als bedeutendes Instrument, um die Verkehrs- und Mobilitätswende vor Ort zu vollziehen. Die Abschätzung der Wirkungen des öffentlichen Personennahverkehrs auf die regionalwirtschaftliche Entwicklung ländlicher Räume könnte beispielweise auf Basis strukturierter Fragebogenerhebungen von Wirtschaftsförderungseinrichtungen und/oder ÖPNV-Aufgabenträgern erfolgen.
5. Fiskalische Wirkungen von Gewerbeflächenausweisungen/Wohnbaulandausweisungen
(Dominik Frankenberg)
Vielfach besteht in kommunaler Perspektive das Ziel, mit der Ausweisung von Wohn- und/oder Gewerbeflächen einen Impuls für die regionalwirtschaftliche Entwicklung zu setzen – im Sinne der Standortsicherung und positiver fiskalischer Effekte. Sind diese Effekte unter der Berücksichtigung von Infrastrukturfolgekosten und kommunalem Finanzausgleich nachhaltig? Der Fragestellung könnte auf Basis regionaler bzw. kommunaler Fallstudien nachgegangen werden.
6. Fördermittelabsorption in finanzschwachen Kommunen (Dominik Frankenberg)
Finanzielle und personelle Ressourcen prägen die kommunale Handlungsfähigkeit. Insbesondere finanzschwache Kommunen sind in ihren Fähigkeiten beeinträchtigt, geeignete Fördermittel zu identifizieren und abzurufen. Vor diesem Hintergrund könnte der Frage nachgegangen werden, inwiefern monetäre und nicht-monetäre Hemmnisse bei der Fördermittelinanspruchnahme bestehen, die zu den beobachtbaren regionalen und förderprogrammspezifischen Disparitäten führen.
7. Verloren in der Peripherie – Die Innovationsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen in ländlichen Räumen (Ann Hipp)
Die Innovationsfähigkeit von Unternehmen in ländlichen Räumen wird oft als rückständig im Vergleich zu derer in städtischen Räumen empfunden, weil es weniger Einrichtungen für Forschung und Entwicklung, weniger Zulieferermärkte und weniger Fachkräfte gibt. Jedoch gibt es bereits erste Befunde, dass die ländlichen Räume in ähnlichem Ausmaß innovativ sein können wie die städtischen Räume. Ziel dieser Masterarbeit ist es, das Innovationsverhalten insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen in ländlichen Räumen anhand von Fallstudien zu erörtern und einen tieferen Blick in deren Ressourcen und Kooperationsverhalten für die Entwicklung von Innovationen zu werfen.
8. Rechtspopulismus und Migration in Deutschland (Ann Hipp)
Der Rechtspopulismus nimmt in Europa und auf der ganzen Welt zu. Die Ursachen für Populismus sind zwar vielfältig, aber stehen meist im Zusammenhang mit Einwanderung, wirtschaftlicher Unsicherheit, sowie Infrastruktur und Kultur. Was uns jedoch fehlt, ist ein vertieftes Verständnis darüber, wie sich die Migrationsbewegungen auf die individuellen Präferenzen, Einstellungen und das Wahlverhalten der „zurückgelassenen“ Bevölkerung und die Ursprünge des Populismus auswirken. Ziel dieser Masterarbeit ist es, einen Literaturüberblick über die bisherigen Studien zum Rechtspopulismus zu geben und deskriptive Auswertungen über vergangene Migrationsströme und dem Wahlverhalten auf Kreisebene zu erstellen.
9. Lebenszufriedenheit und wirtschaftliche Entwicklung in deutschen Regionen (Ann Hipp)
Die Lebenszufriedenheit von Personen unterscheidet sich erheblich zwischen den Regionen Deutschlands. Nach dem Gleichwertigkeitsbericht 2024 ist die Zufriedenheit im östlichen Teil Deutschlands im Durchschnitt geringer als in südlichen oder westlichen Regionen. Dafür kann es vielfältige Gründe geben wie die wirtschaftliche Situation, die demografische Entwicklung oder subjektive Kriterien. Ziel dieser Masterarbeit ist es, die Daten der Bevölkerungsbefragung aus dem Jahr 2023 zu nutzen, um neue Erkenntnisse zu den Bestimmungsfaktoren der Lebenszufriedenheit zu erlangen. Diese Daten sollen dabei mit Indikatoren der realen wirtschaftlichen Entwicklung verglichen und ausgewertet werden.
10. Wirtschaftliche Entwicklung ländlicher Räume, insbesondere Entrepreneurship und Innovation
(Petrik Runst)
Unter diesem allgemeinen Themenkomplex können zahlreiche Fragestellungen zur Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in ländlichen Räumen bearbeitet werden. Themen mit Bezug zu Entrepreneurship und Innovation werden bevorzugt berücksichtigt. Die Masterarbeit muss eine empirische Komponente beinhalten. Bitte senden Sie bei Kontaktaufnahme ein kurzes Exposé (max. 1 Seite), in dem Sie Ihre Forschungsidee darlegen.