Dr. Norbert Röder (Thünen-Institut für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen), als geladener Sachverständiger, hob in seiner Stellungnahme folgende Punkte hervor:
- Doppelte Versorgungskrise: Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte und Verfügbarkeit von Düngemitteln eingeschränkt
- Nennenswerte Steigerung der Agrarproduktion in Deutschland frühestens zum Sommer/Herbst 2023 möglich
- Produktionspotenzial bei der stärkeren Nutzung von Brachen (Aussetzung von GLÖZ-8) begrenzt: Getreideproduktion könnte dadurch um 0,6 bis 1,0 Mio.t gesteigert werden
- Diskussion um GLÖZ-8: „Slow in – fast out” bei Umweltwirkungen berücksichtigen, d. h. Aufbau artenreicher Gemeinschaften und Speicherung von Bodenkohlenstoff erfordert mehrere Jahre Nutzungsruhe; dieser positive Effekt kann selbst durch einmalige Eingriffe rückgängig gemacht werden
- Handlungsoptionen auf der Nachfrageseite wirken schneller und haben mehr Potenzial, die Versorgungslage zu verbessern: Beimischungspflichten (Diesel, Benzin) aussetzen, Substratbasis für Biogasanlagen erweitern, „Qualitäts“normen für Backweizen anpassen
- Angespannte Agrarmarktlage nicht nur als kurzfristiges, sondern auch als langfristiges Problem erkennen
- Verschiebung der Umsetzung der GAP-Reform um ein Jahr nicht sinnvoll
- Multifunktionale Landnutzung stärker in den Blick nehmen
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Eine Video-Aufnahme der Anhörung kann hier abgerufen werden. Die Beiträge von Norbert Röder beginnen bei der Laufzeit 0:08:40 sowie 1:13:30.