In der Fachzeitschrift „Land Use Policy“ ist eine vergleichende Studie erschienen, inwiefern der politische Prozess des Kohleausstiegs auf eine (Wieder-)Vernässung landwirtschaftlich genutzter Moorböden übertragbar ist. Die Studie wurde von Erstautorin Pia Sommer und ihren Kolleg*innen Sebastian Lakner (beide Uni Rostock), Anke Nordt, Franziska Tanneberger (beide Uni Greifswald) sowie Johannes Wegmann vom Thünen- Institut für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen erstellt.
Treibhausgasemissionen aus entwässerten organischen Böden („Moorböden“) machen ca. 7 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland aus. Eine Reduktion der Emissionen aus diesen Böden wäre ein gewichtiger Beitrag zum Erreichen der deutschen Klimaziele und damit der Verpflichtungen Deutschlands im Pariser Klimaabkommen. Ob der Kohleausstieg als Blaupause auch für die Vernässung von Moorböden genutzt werden kann, wurde anhand der PESTLE-Kategorien (political, economic, social, technological, environmental, legal) untersucht und bewertet. Dabei zeigte sich, dass sowohl der Kohleausstieg als auch die Vernässung von Moorböden eine sozio-technologische Transformation darstellen, die eine politische Steuerung erfordert. Basierend auf dem Treibhausgas-Einsparpotential der Vernässung von Moorböden wurde analog zum Kohleausstieg ein Budget für die Vernässung von Moorböden zwischen 13,6 und 16,0 Milliarden Euro berechnet.
Literaturhinweis:
Sommer, Pia; Lakner, Sebastian; Nordt, Anke; Tanneberger, Franziska; Wegmann, Johannes (2024): Deriving a justified budget for peatland rewetting – Applying the German coal phase-out as a blueprint. In: Land Use Policy 147. DOI: 10.1016/j.landusepol.2024.107363
Ansprechpartner: Johannes Wegmann