Institut für
LV Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen
Projekt
Familien in ländlichen Räumen
Familien in ländlichen Räumen
Familien unterliegen einem beständigen Wandel, der nicht nur eng mit gesellschaftlichen Wandlungsprozessen verknüpft, sondern auch von gesellschaftspolitischer Relevanz ist. In diesem Projekt werden die Lebensverhältnisse von Familien in ländlichen Räumen untersucht.
Hintergrund und Zielsetzung
Familien sind zunehmend vielgestaltig, sei es hinsichtlich des Institutionalisierungsgrads (z.B. Ehe, eingetragene Partnerschaft, nichteheliche Lebensgemeinschaft), der familiären Wohn- und Sorgearrangements (z.B. Zweielternfamilien, Einelternfamilien, „Patchworkfamilien“, Mehrgenerationenhaushalte), der Konstruktion als Netzwerk aus Verwandtschafts- und Freundschaftsbeziehungen oder der Verortung als transnationale oder multilokale Mehrgenerationenfamilie. Der demografische Wandel wirft Fragen nach der inner- und außerfamiliären Gestaltung von Pflege- und Sorgearbeit auf. Die zunehmende Erwerbsneigung von Frauen und die Bereitschaft von Vätern Sorgearbeit zu übernehmen, geht einher mit der Frage, wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gelingen kann.
Auch in ländlichen Regionen werden diese Themen diskutiert, insbesondere was die Gestaltung des demografischen Wandels angeht. In der Familienforschung werden räumliche Unterschiede bisher allerdings eher selten thematisiert, auch werden ländliche Räume kaum differenziert erfasst. Deshalb sollen in diesem Projekt die Lebensverhältnisse von Familien in unterschiedlichen ländlichen Räumen näher untersucht werden.
Familien in ländlichen Räumen sind eine wichtige Zielgruppe, wenn es um die langfristige Arbeitskräftesicherung geht. Auch bei den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft, die in manchen ländlichen Räumen besonders schnell voranschreitet, kommt Familien eine wichtige Bedeutung zu. Denn, der größte Teil der Pflegeleistungen wird von Angehörigen erbracht. Familien benötigen und nutzen in ihrem Alltag vielfältige lokale Angebote der Daseinsvorsorge (Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, medizinische Versorgung, Freizeiteinrichtungen und Vereine, ÖPNV etc.). Mehr über die Lebensverhältnisse von Familien in ländlichen Räumen zu wissen, ist daher auch im Hinblick auf das gesellschaftspolitische Ziel der Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse von Bedeutung.
Zielgruppe
Wissenschaft, BMEL, familienpolitische Akteure
Vorgehensweise
Literaturrecherche, Sekundäranalyse quantitativer Daten, Kombination qualitativer und quantitativer Forschungsmethoden
Unsere Forschungsfragen
- Was bedeutet es für Menschen in unterschiedlichen Familienformen (Zwei- oder Einelternfamilien, Patchworkfamilien, Familien im Wechselmodell etc.) in ländlichen Regionen zu leben?
- Wie unterscheiden sich die Alltagsarrangements von Familien in unterschiedlichen ländlichen Regionen, in Kleinstädten und Dörfern hinsichtlich der Erreichbarkeit und Nutzung von Einrichtungen der Daseinsvorsorge?
- Wie gelingt die familiäre Work-Life-Balance in ländlichen Räumen?
- Wie gestalten sich intergenerationale Beziehungen in ländlichen Räumen? Welche Rolle spielt die Familie in der Pflege älterer Menschen?
- Was bietet (jungen) Familien eine Bleibeperspektive? Was sind Gründe für Wegzugswünsche? Welche Rolle spielen intergenerationale und andere soziale Beziehungen für die Wahl des Wohnortes?
Thünen-Ansprechperson
Zeitraum
10.2021 - 12.2026
Weitere Projektdaten
Projektstatus:
läuft