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Landwirtschaftliche geprägte Landschaft, im Vordergrund eine Bank, im Hintergrund ein Ort
© Johanna Fick
Landwirtschaftliche geprägte Landschaft, im Vordergrund eine Bank, im Hintergrund ein Ort
Institut für

LV Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen

Projekt

EigLanD-E: Eigentumsstrukturen von Landwirtschaftsfläche in Deutschland



Handschlag
© Alexandr - stock.adobe.com
Landeigentum: Ein emotionales Thema, das wenig erforscht ist.

Erweiterte Untersuchung der Eigentumsstrukturen von Landwirtschaftsfläche in Deutschland (EigLanD-E)

Wie ist das Eigentum an landwirtschaftlichem Grund und Boden in Deutschland verteilt? Wie kommt es zu Unterschieden in der Verteilung und wie wirkt sich das aus? Wir werten Eigentümerdaten ausgewählter Gemeinden aus, um diesen Fragen nachzugehen.

Hintergrund und Zielsetzung

Landeigentum ist von zunehmender Wichtigkeit für agrarpolitische Fragestellungen. Leitbilder adressieren die „breite Streuung des Eigentums an Grund und Boden“, und der Verkauf von Landwirtschaftsfläche ist behördlich zu untersagen, wenn er zu einer „ungesunden Verteilung von Grund und Boden“ führen würde. Dabei ist kaum etwas darüber bekannt, wie das Landeigentum verteilt ist. Eigentümerstatistiken gibt es nicht, denn die Art der Erfassung von Eigentümer*innen im Grundbuch ist untauglich für eine statistische Auswertung.

Im dem vorhergehenden Projekt EigLanD haben wir eine Methode zur Aufbereitung von Eigentümerdaten aus dem elektronischen Grundbuch entwickelt und erprobt. Diese Methode soll jetzt auf eine größere bundesweite Gemeindestichprobe angewendet werden, um statistisch belastbare Kennzahlen zur Beschreibung von Eigentumsstrukturen der Landwirtschaftsfläche zu ermitteln. Darauf aufbauend erforschen wir mögliche Ursachen und Folgen regionaler Unterschiede in der Verteilung des Landeigentums. 

Zielgruppe

Agrarpolitik des Bundes und der Länder, interessierte Öffentlichkeit

Vorgehensweise

In einer räumlich verteilten Zufallsstichprobe von Gemeinden, die insgesamt etwa vier Prozent der Landwirtschaftsfläche aller Bundesländer abdecken, konsolidieren und analysieren wir die Eigentümerdaten aus dem Amtlichen Liegenschaftskataster-Informationssystem (ALKIS).

Mithilfe von Algorithmen identifizieren wir identische Landeigentümer*innen und aggregieren sie hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Zusammengehörigkeit. Dies ist die Grundlage für eine deskriptive Analyse der Eigentumsverteilung nach Art und (Wohn-)Sitz der Eigentümer*innen sowie einer Berechnung von Konzentrationsmaßen.

Daran anknüpfend entwickeln und prüfen wir Thesen, auf welche Einflussgrößen sich festgestellte regionale Unterschiede in der Eigentumsverteilung zurückführen lassen. Zudem untersuchen wir, ob und wie sich solche Unterschiede auf gesellschaftliche Entwicklungen in den Regionen auswirken.

Unsere Forschungsfragen

  • Wie ist landwirtschaftliches Bodeneigentum auf verschiedene Arten von Eigentümer*innen verteilt?
  • Wie hoch ist der Anteil der Landwirtschaftsfläche, der auf die größten individuellen Eigentümer*innen vor Ort entfällt?
  • Worauf lassen sich regionale Unterschiede in der Eigentumsverteilung zurückführen und welche Auswirkungen haben sie auf gesellschaftliche Entwicklungen in den Regionen?

Vorläufige Ergebnisse

Im ersten Schritt wurde die Untersuchungsmethodik optimiert und auf eine breit gestreute Zufallstichprobe von 387 Gemeinden in zwölf Bundesländern angewandt. Die Ergebnisse der deskriptiven Analyse wurden im Thünen Report 116 publiziert.

Publikationen zum Projekt

  1. 0

    Tietz A, Münch R (2024) Agrarstrukturgesetze sind notwendig [Interview]. Agra Europe (Bonn) 65(34):34-36

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn068654.pdf

  2. 1

    Tietz A, Hubertus L (2024) Erweiterte Untersuchung der Eigentumsstrukturen von Landwirtschaftsfläche in Deutschland: Ergebnisse der deskriptiven Analyse. Braunschweig: Johann Heinrich von Thünen-Institut, 98 p, Thünen Rep 116, DOI:10.3220/REP1724061535000

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn068586.pdf

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