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Landwirtschaftliche geprägte Landschaft, im Vordergrund eine Bank, im Hintergrund ein Ort
© Johanna Fick
Landwirtschaftliche geprägte Landschaft, im Vordergrund eine Bank, im Hintergrund ein Ort
Institut für

LV Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen

Projekt

Modellhafte Erprobung von Naturschutz-Kooperativen in Deutschland nach dem niederländischen Ansatz (MoNaKo)



Handschlag
© Bits and Splits - stock.adobe.com
Kernelement von Naturschutz-Kooperativen ist die Zusammenarbeit aller beteiligten Akteursgruppen

Modellhafte Erprobung von Naturschutz-Kooperativen in verschiedenen Agrarlandschaften Deutschlands nach dem niederländischen Ansatz (MoNaKo)

Ausgehend vom niederländischen Ansatz erproben wir in vier deutschen Modellregionen, wie Naturschutz-Kooperativen die Wirksamkeit und Akzeptanz von Naturschutzmaßnahmen steigern können.

Hintergrund und Zielsetzung

Die Erhaltung gefährdeter Tier- und Pflanzenarten in den Agrarlandschaften Europas ist auf Landwirt*innen angewiesen, die spezifische Naturschutzmaßnahmen umsetzen. Die Umsetzung dieser Maßnahmen erfolgt in Deutschland bisher auf einzelbetrieblicher Ebene. Dieser Ansatz ist nur bedingt erfolgreich. Viele Arten benötigen Flächen in einem Umfang und einer Vielfalt, die ein einzelner Betrieb meist nicht bereitstellen kann.

Um die Wirksamkeit von Naturschutzmaßnahmen zu erhöhen, verfolgen die Niederlande seit 2016 den Ansatz der Naturschutz-Kooperativen: Naturschutzmaßnahmen können dort ausschließlich von Zusammenschlüssen mehrerer Betriebe einer Region, den Kooperativen, gemeinschaftlich beantragt und umgesetzt werden. Potentielle Vorteile des niederländischen Ansatzes werden in der Reduzierung des Kontroll- und Arbeitsaufwandes für die Verwaltung und in einer erhöhten Akzeptanz und Flexibilisierung der Maßnahmenumsetzung für die landwirtschaftlichen Betriebe gesehen.

Ziel des Verbundvorhabens ist die praktische Erprobung und wissenschaftliche Untersuchung kooperativer Umsetzungsstrategien für Naturschutzmaßnahmen auf der Grundlage des niederländischen Ansatzes unter Berücksichtigung der deutschen Verwaltungsstrukturen in vier Modellregionen in vier Bundesländern (Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg).

Die gewonnenen Erfahrungen sollen in Empfehlungen zur Ausgestaltung und Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen im Rahmen der zukünftigen Agrarumweltförderpolitik münden.

Das Verbundvorhaben wird vom Deutschen Bauernverband koordiniert und in den Modellregionen mit dem Landesbauernverband Brandenburg, der Stiftung Kulturlandpflege Niedersachsen sowie den Kulturlandschaftsstiftungen Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz umgesetzt. Das Thünen-Institut für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen übernimmt die sozioökonomische Begleitforschung im Projekt. 

Vorgehensweise

Wir ermitteln und bewerten sozioökonomische, strukturelle und organisatorische Faktoren, die den Erfolg von kooperativen Naturschutzmaßnahmen in den Modellregionen beeinflussen. Dazu führen wir im Projekt folgende Arbeitsschritte durch:

  • Identifikation von Stärken und Chancen der Modellregionen zu Beginn und bei Abschluss des Projektes.
  • Befragungen von an den Kooperativen beteiligten Landwirt*innen am Beginn und am Ende der Projektlaufzeit zu ihren Erwartungen, den gesammelten Erfahrungen sowie ihrer Bewertung der Umsetzbarkeit und des ökonomischen Nutzens.
  • Erfassung des Rollenverständnisses bei den weiteren an den Kooperativen beteiligten Akteuren, wie Berater*innen, Naturschutzvereine und -verbände, Stiftungen, Verwaltung.
  • Begleitung des Erfahrungsaustausches innerhalb und zwischen den Modellregionen.
  • Erfassung und Systematisierung der entstehenden Kosten für die öffentliche Verwaltung und die privaten Akteure in den Kooperativen.
  • Erhebung des Verwaltungs-, Kontroll- und Sanktionsaufwands für die Agrarverwaltung, die Kooperativen und die teilnehmenden Landwirt*innen.

Unsere Forschungsfragen

  • Lässt sich der niederländische Ansatz von Naturschutz-Kooperativen erfolgreich auf Deutschland übertragen?
  • Wie müsste der institutionelle Rahmen in Deutschland angepasst werden, um diesen Ansatz in Deutschland vermehrt anzuwenden?
  • Führt der kooperative Ansatz zu einer Reduzierung des Verwaltungsaufwandes?
  • Kann durch den kooperativen Ansatz die Teilnahmebereitschaft an Naturschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft gesteigert werden?
  • Welche Rolle spielen persönliche (z. B. Wertvorstellungen, Erwartungen) und soziale Aspekte (z. B. vorhandene Netzwerke) für eine erfolgreiche Umsetzung des kooperativen Ansatzes?

Beteiligte externe Thünen-Partner

Geldgeber

  • Landwirtschaftliche Rentenbank
    (national, privat)

Zeitraum

11.2023 - 10.2026

Weitere Projektdaten

Projektstatus: läuft

Publikationen zum Projekt

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