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Institut für

OL Ökologischen Landbau

Projekt

Ammoniakminderung in Rinderställen durch saubere Laufflächen


Federführendes Institut OL Institut für Ökologischen Landbau

© Solveig March

Minderung von Ammoniakemissionen in Rinderställen durch die Entwicklung eines umweltfreundlichen Systems zur Spaltenbodenreinigung

Die moderne Form der tiergerechten Rinderhaltung in Laufställen trägt sowohl im konventionellen als auch im ökologischen Landbau in höherem Maße als die Anbindehaltung zur Emission von Ammoniak bei. Ein großer Anteil der Ammoniakemissionen aus der Laufstallhaltung geht von den Laufflächen aus, sie tragen mit 60 - 70 % zu den Gesamtemissionen an Ammoniak bei. Die verschmutzte Oberfläche in den Laufgängen ist dabei die Hauptursache.

Hintergrund und Zielsetzung

Die Haltung von Rinder in Laufställen trägt zu etwa 50 % zu den Gesamtemissionen von Ammoniak in Deutschland bei. Eine Hauptursache dafür sind verschmutzte Stalloberflächen, insbesondere Laufflächen, zu denen auch Spaltenboden gehört. Die Ammoniakemissionen der Laufflächen haben sowohl einen Einfluss auf die Ammoniakemissionen, als auch auf die Klauengesundheit der Tiere.

Daher war das Ziel unserer Studie die Bewertung des Effekts der Spaltenbodenreinigung auf die Ammoniakemissionen in Milchviehställen.

Vorgehensweise

Für die Reinigung des Spaltenbodens wurde ein dreistufiges Reinigungssystem genutzt mit Hochdruckdüsen (Wasser), mechanischen Räumsternen und Gummischiebern.

Im Versuch wurden sechs auswechselbare Spaltenbodenteile aus dem Stallboden ausgeschnitten (55 cm x 62 cm x 20 cm). Diese Elemente wurden gegen gleichgroße Elemente im Wechsel getauscht. Die herausgenommenen Elemente wurden in klimatisierten Kammern verschlossen. Durch die Kammern wurde kontrolliert Luft mit Hilfe von Mebranpumpen abgesaugt. Die Luft wurde durch Waschflaschen mit Schwefelsäure gesaugt, sodass der Ammoniak in der Luft gebunden wurden. Anschließend konnte der Ammoniakgehalt in der Säure mit Hilfe von Photometern im Labor bestimmt werden. Die beprobten Elemente verblieben 24 h in den Messkammern.

Ergebnisse

Die Mittelwerte der Ammoniakemissionen direkt nach der Reinigung des Spaltenbodens betragen jeweils 13,3 mg NH3 h-1 m-2 und 8,8 mg NH3 h-1 m-2. Die nicht gereinigten Kontrollspalten weißen jeweils einen höheren Mittelwert von 16,3 mg NH3 h-1 m-2 und 14,2 mg NH3 h-1 m-2 auf. Jedoch ergibt sich kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen der gereinigten und der nicht gereinigten Kontrollvariante.

Thünen-Ansprechperson

Dr. Heiko Georg

Telefon
+49 4539 8880 328
Telefon
+49 531 2570 1436
heiko.georg@thuenen.de

Beteiligte externe Thünen-Partner

Geldgeber

  • Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
    (national, öffentlich)

Zeitraum

4.2009 - 3.2011

Weitere Projektdaten

Projektfördernummer: 26363-34
Projektstatus: abgeschlossen

Publikationen

  1. 0

    Retz SK, Georg H, Hensel O (2012) Mechanical cleaning of slatted floors. Landtechnik Agric Eng 67(1):47-50

  2. 1

    Retz SK, Georg H, Hensel O (2012) Mechanische Reinigung von Spaltenböden. Landtechnik Agric Eng 67(1):47-50

  3. 2

    Retz SK, Georg H, Godbout S (2011) Ammonia emission from a 15th year old concrete slatted floor in a dairy barn. In: Godbout S, Potvin L (eds) Concrete for a sustainable agriculture : proceedings of the 7th international symposium ; September 18-21st 2011 Québec City, Canada. Paris: INRA, pp 148-153

  4. 3

    Retz SK, Georg H, Weghe H van den (2011) Einfluss der Reinigungsintensität und der Tierpräsenz auf das Ammoniakemissionsverhalten von Betonspaltenböden in Milchviehlaufställen. In: 10. Tagung: Bau, Technik und Umwelt 2011 in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung. Darmstadt: KTBL, pp 226-231

  5. 4

    Georg H, Retz SK (2011) Emissionsreduktion bei Haltung auf Spaltenböden : Bewertung eines neuartigen Reinigungsverfahrens. In: Bautagung Raumberg-Gumpenstein 2011 gemäß Fortbildungsplan des Bundes "Neue Herausforderungen und Strategien in der Rinder- und Schweinehaltung", 18. und 19. Mai 2011. Irdning: Lehr- und Forschungszentrum für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein, pp 25-28

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