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Institut für

OL Ökologischen Landbau

Projekt

Kompensatorisches Wachstum


Federführendes Institut OL Institut für Ökologischen Landbau

© Thünen-Institut/Friedrich Weißmann

Ausnutzung eines kompensatorischen Proteinansatzes in der ökologischen Schweinemast

Aufgrund des Mangels an Öko-Futtermitteln mit hochwertigem Aminosäurenmuster - die sog. Proteinlücke im ökologischen Landbau - besteht die Gefahr zu geringer Wertschöpfung in der ökologischen Schweinemast durch einen zu geringen Proteinansatz und einer damit einhergehenden zu starken Verfettung der Mastschweine.

Hintergrund und Zielsetzung

Wegen der sog. Proteinlücke im ökologischen Landbau ist es schwierig in der Anfangsmast ein bedarfsgerechtes Lysin-Energie-Verhältnis in der Futterration zu erreichen. Die damit einhergehnde marginale Lysinversorgung vermindert die körpereigene Proteinsynthese.

Daher wurde geprüft, ob der negative Effekt einer marginalen Lysinversorgung in der Anfangsmast durch eine moderate Überversorgung in der Endmast kompensiert werden kann.

Vorgehensweise

48 weibliche und 48 kastrierte männliche Mastschweine wurden gleichmäßig auf vier Gruppen mit unterschiedlichen Lysin-Energie-Verhältnissen (g Lysin pro MJ Umsetzbare Energie) in der Anfangsmastration (AM) und in der Endmastration (EM) aufgeteilt: (i) Gruppe_1 – Versuch: 0,69 (AM) / 0,69 (EM); (ii) Gruppe_2 – Negativkontrolle: 0,69 (AM) / 0,59 (EM); (iii) Gruppe_3 – Positivkontrolle: 0,89 (AM) / 0,69 (EM); (iv) Gruppe_4 - reguläre Kontrolle: 0,89 (AM) / 0,59 (EM). Erfasst wurden die N-Retention an einer Stichprobe von Kastraten sowie Mastleistung, Schlachtkörper- und Fleischqualität an sämtlichen Schweinen.

Ergebnisse

Die N-Retention belegte einen kompensatorischen Proteinansatz bei den Gruppe_1-Kastraten. Die vier Gruppen unterschieden sich nicht in der Fleischqualität und Mastleistung in der Gesamtmastperiode. Aber Gruppe_1 zeigte bei der Tageszunahme und der Futteraufnahme in der Endmast kompensatorische Wachstumseffekte. Der Muskelfleischanteil war in den Gruppen 1 und 2 auf gleichem Niveau nur geringfügig niedriger als bei den auch auf gleichem Niveau liegenden Gruppen 3 und 4, was ein zumindest teilweiser kompensatorischer Effekt für die Gruppen 1 und 2 ist.

Es wird geschlussfolgert, dass kompensatorische Wachstumsmechanismen die Proteinlücke in der ökologischen Schweinemast entschärfen und damit die Implementierung der 100% Biofütterung erleichtern können.

Beteiligte externe Thünen-Partner

Zeitraum

7.2008 - 9.2009

Weitere Projektdaten

Projektfördernummer: 06oe060
Förderprogramm: Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN)
Projektstatus: abgeschlossen

Publikationen

  1. 0

    Berk A, Weißmann F (2012) Can compensatory growth contribute to reduce the so-called protein gap in organic pig fattening? Landbauforsch 62(3):117-128

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/bitv/dn050698.pdf

  2. 1

    Weißmann F, Berk A, Joost-Meyer zu Bakum R (2011) Hilft kompensatorisches Wachstum bei der Überwindung der Proteinlücke in der ökologischen Schweinemast? Landbauforsch SH 346:59-70

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn048519.pdf

  3. 2

    Weißmann F, Berk A, Joost-Meyer zu Bakum R (2011) Zur Ausnutzung eines kompensatorischen Wachstumseffektes in der ökologischen Schweinemast. Landbauforsch SH 354:67-72

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn049424.pdf

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