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Institut für

OL Ökologischen Landbau

Projekt

Ökologischer Landbau in Korea


Federführendes Institut OL Institut für Ökologischen Landbau

© Thünen-Institut/Herwart Böhm
Ökologischer Nassreisanbau in Korea

Bewertung der ökologischen Eco-benefits im Ökologischen Landbau

Die ökologische Landwirtschaft in Südkorea hat sich in den vergangenen Jahren deutlich positiv entwickelt. Eines der wichtigsten Erzeugnisse ist Reis, der im Nassanbau kultiviert wird. Sollte die ökologische Anbauweise nachweislich Vorteile gegenüber der konventionellen Landnutzung haben, könnten Ausgleichszahlungen für ökologisch wirtschaftende Landwirte fließen.

Hintergrund und Zielsetzung

Welche Umwelteffekte hat der Nassreisanbau im ökologischen Landbau in Südkorea? Das analysieren wir mit dem am Thünen-Institut für Ökologischen Landbau entwickelten Öko-Bilanzierungsmodell FARM (Flow Analysis and Resource Management). Die Ergebnisse können dazu dienen, Ausgleichszahlungen für ökologisch wirtschaftende Landwirte in Südkorea abzuleiten. Basis dieses Kooperationsprojekts ist eine Vereinbarung zwischen der National Academy of Agricultural Science (NAAS), der Rural Development Administration der Republik Korea (RDA) und dem Thünen-Institut in Deutschland.

Vorgehensweise

Unsere koreanischen Partner haben zunächst Daten von ungefähr 40 Ackerschlagdateien von Landwirten, die ökologisch oder konventionell Nassreisanbau betreiben, aufgenommen. Mit Hilfe des FARM-Modells bilden wir so für alle Betriebe Stoff- und Energieflüsse ab. Aus den Stoff- und Energieflüssen berechnen wir in einem weiteren Schritt die produkt- und flächenbezogenen Umweltwirkungspotentiale (u.a. Klimawirkung, Eutrophierung, Ökotoxizität) für die Betriebe.

Durch die Gegenüberstellung der modellierten Umweltwirkungen mit den tatsächlichen Betriebsdaten können wir Best-Practice-Anbaumethoden für den Nassreisanbau - sowohl für den ökologischen als auch für den konventionellen Anbau - unter südkoreanischen Bedingungen identifizieren. Ziel ist es, möglichst geringe Umwelteffekte (CH4- und N2O-emissions, Nitratverlagerung etc.) bei gleichzeitig hohem Output (Ertrag) zu erreichen. Darüber hinaus können wir auf Basis einer realitätsnahen Szenario-Analyse auf Einzelbetriebsebene darstellen, wie sich Änderungen im Management auswirken.

Ergebnisse

Die Berechnung der produktbezogenen Treibhausgasemissionen zeigen im Mittel geringere Werte im Vergleich zu den nationalen Durchschnittswerten, aber eine hohe Variabilität zwischen den Betrieben. Die wichtigsten Ergebnisse sind zum einen eine große Unsicherheit in den Kalkulationen aufgrund der verwendeten IPCC-Methode. Zweitens haben wir eine mögliche systematische Abweichung bei den ökologisch wirtschaftenden Betrieben aufgrund der dort verstärkt zum Einsatz kommenden organischen Düngemittel festgestellt. Allerdings werden die Kohlenstoff- und Stickstoffumsetzungen in den Nassreisböden für die Berechnung der Treibhausgasemissionen nicht einbezogen, obwohl sie zu anderen landwirtschaftlichen Systemen unterschiedlich sein könnten.

Die Berechnung des ökotoxikologischen Wirkungspotentials zeigte, wie erwartet, Unterschiede zwischen ökologischen und nicht-ökologischen bewirtschafteten Betrieben zugunsten der ökologisch bewirtschafteten Betriebe. Allerdings waren viele der verwendeten Pflanzenschutzmittel nicht in der USetox-Datenbank enthalten, so dass mögliche Auswirkungen zum Teil abgeschätzt werden mussten.

Basierend auf unseren Ergebnissen empfehlen wir die Validierung der Treibhausgasemissionen aus dem ökologischen Nassreisanbau in Südkorea durch entsprechende Feldmessungen sowie die Erstellung eines dynamischen Kohlenstoff- und Stickstoffflussmodells für Nassreisböden. Zweitens empfehlen wir den Einsatz von ökotoxikologisch bedenklichen Pflanzenschutzmitteln so weit wie möglich zu vermeiden und die Charakterisierungsfaktoren durch Messungen unter koreanischen Bedingungen zu validieren.

Thünen-Ansprechperson

Dr. Herwart Böhm

Telefon
+49 4539 8880 313
Telefon
+49 531 2570 1456
herwart.boehm@thuenen.de

Geldgeber

  • Rural Development Administration (RDA) of the Republic of Korea
    (international, öffentlich)

Zeitraum

7.2015 - 12.2016

Weitere Projektdaten

Projektstatus: abgeschlossen


Publikationen

  1. 0

    Böhm H, Schüler M (2017) Assessing the Environmental Eco-benefits of Organic Farming : Cooperative Research Project between Thünen Institute (TI) and National Academy of Agricultural Science (NAAS) of the Rural Development Administration (RDA) of the Republic of Korea. Trenthorst: Thünen Institute of Organic Farming, 70 p

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn064016.pdf

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