Institut für
OF Ostseefischerei
Hydroakustik-Surveys
Schwarmfische sind zu ungleichmäßig verteilt, als dass man ihre Häufigkeit mit Netzfängen bestimmen könnte. Wir verwenden daher spezielle Echolote für die Datenerhebung.
Als Hydroakustik bezeichnet man die technische Nutzung von Unterwasserschall. In der Fischereiforschung wird Hydroakustik u.a. mit dem Ziel genutzt, die räumliche Verteilung und die Bestandsdichte von pelagischen Fischbeständen wie Hering und Sprotte zu ermitteln. Durch die kontinuierliche Aufnahme der Echos (Rückstreuung) von Fischschwärmen lässt sich die Beprobungsdichte im Vergleich zu Netzfängen vervielfachen und dadurch die Präzision der Datenerhebung erhöhen. Das Institut für Ostseefischerei ist derzeit an jährlich zwei mehrwöchigen Hydroakustik-Forschungsfahrten beteiligt.
Baltic International Acoustic Survey (BIAS): Herbstsurvey im Oktober, westliche Ostsee, Zielart Hering (und Sprotte)
Seit 1987 nimmt das Fischereiforschungsschiff (FFS) Solea an der internationalen Hydroakustikaufnahme von pelagischen Fischbeständen in der Ostsee teil (BIAS).
Dabei deckt Deutschland als Arbeitsgebiet traditionell das Kattegat (Untergebiet 21) und die Westliche Ostsee mit Belten und Sund ab (Untergebiete 22-24). Die von Deutschland in Zusammenarbeit mit Dänemark gewonnen Daten werden direkt als Bestands-Index für die Berechnung der Biomasse eingesetzt (Hering westliche Ostsee) beziehungsweise werden zusammengefasst mit den Daten anderer Länder für die Ostseesprotte genutzt.
Ansprechpartnerin im Institut für Ostseefischerei ist Dr. Stefanie Haase
Baltic Acoustic Spring Survey (BASS): Frühjahrssurvey im Mai zentrale Ostsee, Zielart Sprotte
Seit 1999 nimmt das Fischereiforschungsschiff (FFS) Walther Herwig III an der internationalen Hydroakustikaufnahme von pelagischen Fischbeständen in der Ostsee teil (BASS). Dabei deckt Deutschland mit FFS Walther Herwig III als Arbeitsgebiet traditionell die zentrale Ostsee mit den Untergebieten 24-29 ab. Die von Deutschland gewonnen Daten werden als Beitrag zur Bildung eines Bestands-Index’ für die Berechnung der Biomasse für den Sprottenbestand in der Ostsee (ICES Untergebiete 22-32) eingesetzt. Ansprechpartnerin im Institut für Ostseefischerei und Fahrtleiterin der aktuellen Reisen ist Dr. Stefanie Haase.
Beide Surveys werden vom Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) koordiniert. Die Europäische Union finanziert beide Reisen anteilig im Rahmen des Data Collection Frameworks. Die konkreten Abstimmungen zur Surveygestaltung, die Zusammenfassung, Aufbereitung und Analyse der Daten erfolgt in der ICES Working Group for Baltic International Fisheries Surveys (WGBIFS) bzw. Working Group for International Pelagic Surveys (WGIPS). An der deutschen Durchführung der Aufnahme sind sowohl das Institut für Seefischerei als auch das Institut für Ostseefischerei beteiligt. Die Arbeitsschwerpunkte des Institutes für Seefischerei liegen im akustischen, die des Institutes für Ostseefischerei im biologischen Bereich.
Andere Akustiksurveys
Seit 2009 führen wir gelegentlich vor und während er Laichzeit des Herings der westlichen Ostsee Akustikaufnahmen in der Pommerschen Bucht durch, um das Auftreten von Vorlaichkonzentrationen des Herings zu detektieren. Zum Ende der Laichsaison versuchen wir dann, die Rückwanderungen abgelaichter Heringe zu bestimmen. Diese Reisen werden, jeweils für wenige Tage, mit FK Clupea durchgeführt.
Schließlich eignet sich die Hydroakustik nicht nur für die Aufnahme von Schwarmfischen, sondern auch dazu, die Position von Bodenfischen in der Wassersäule aufzunehmen. Dies ist insbesondere beim Dorsch der östlichen Ostsee bedeutend, dessen Vertikalverteilung stark von den Sauerstoffverhältnissen am Boden der tiefen Becken abhängt. Wir nutzen akustische Methoden daher auch auf unserer neuen Dorsch-Forschungsreise im Sommer in die Bornholmsee seit 2012.
Diese Reisen werden mit verschiedenen Ansprechpersonen und Fahrtleitungen durchgeführt, nähere Informationen finden Sie in den Reiseberichten.