Eines der längsten Zertifizierungsverfahren nach dem anspruchsvollen Standard des Marine Stewardship Council (MSC) konnte nun erfolgreich abgeschlossen werden: Die Schleppnetzfischerei auf Hering der westlichen Ostsee ist – nach der auf Dorsch der östlichen Ostsee – erst die zweite deutsche Ostseefischerei, die dieses wichtige Nachhaltigkeitssiegel tragen darf, und die erste Ostseeheringsfischerei überhaupt. Das Verfahren hat fast acht Jahre gedauert, weil erst der Bestandszustand nicht gut genug war, dann das Fehlen eines einheitlichen Managements die Zertifizierung unmöglich machte. In den letzten Jahren konnten diese Probleme jedoch alle gelöst werden. Die Forscher des Thünen-Instituts für Ostseefischerei haben den Prozess von Anfang an begleitet und aktiv unterstützt. Die Schleppnetzfischer erzielen nun für ihre Fänge rückwirkend seit Jahresanfang erheblich höhere Preise, weil sich der Hering auf dem europäischen Markt mit Siegel besser vermarkten lässt. Der zusätzliche Ertrag übersteigt die Zertifizierungskosten bereits im ersten Jahr um ein Vielfaches. Auch das zweite große Flottensegment der deutschen Heringsfischerei, die küstennahe Stellnetzfischerei, hat sich nun in das Zertifizierungsverfahren begeben.
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MSC-Siegel für nachhaltige Fischerei: Schleppnetzfischerei auf Hering in der westlichen Ostsee