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Institut für

OF Ostseefischerei

Dorschquoten für 2015 festgelegt, Planung der zukünftigen Arbeiten zum Dorsch

ICES-Gruppe legt das Programm der Dorsch-Untersuchungen fest, und Ministerrat einigt sich auf die Fangquoten für das nächste Jahr

Ostseedorsch.
© Thünen-Institut/C Zimmermann

Ostseedorsch.

Anfang Oktober haben wir gemeinsam mit den anderen Anrainern der Ostsee (Wissenschaftler, Fischer und Vertreter der Umweltverbände) im Rahmen von ICES WKSIBCA in Gdynia die in den nächsten Monaten erforderlichen Arbeiten zum Dorsch abgestimmt.

Für den Dorsch der östlichen Ostsee konnte der ICES in diesem Jahr keine Bestandsberechnung und damit auch keine Fangvorhersage vorlegen, und musste daher auf der Basis der Entwicklung der Fänge von Forschungsreisen eine deutliche Reduzierung der Fänge (um 20% der Fänge 2013 bzw. rund 50% der erlaubten Höchstfangmenge 2014) vorschlagen. Der Fischereirat der EU ist am 14.10. dieser Empfehlung nicht gefolgt und hat die erlaubte Höchstfangmenge (die ab 2015 auf bisherige Rückwürfe einschließt) um 22% reduziert. Die daraus resultierende Fangmenge liegt weit über den Anlandemengen des laufenden Jahres, hat also vermutlich keine begrenzende Wirkung auf die Fischerei. Bei den derzeitigen Unsicherheiten über die Situation und Entwicklung des Bestandes erscheint eine Abweichung von der Empfehlung nicht problematisch, solange der Fischereidruck nicht steigt. WKSIBCA hat nun einen detaillierten Arbeitsplan beschlossen, um die Unsicherheiten in der Bestandsberechnung bis zum März 2015 zu addressieren. Dann tagt in Rostock eine weitere ICES-Arbeitsgruppe, die die Dorschbestände "benchmarked", also alle Daten und Modelle unter die Lupe nimmt. Allerdings gibt es Anzeichen dafür, dass bis zu diesem Zeitpunkt für den Ostdorsch nicht alle Probleme gelöst sein werden.

Auch für den für die deutsche Fischerei wichtigeren westlichen Dorschbestand hatte der ICES eine deutliche Absenkung der Fangmenge empfohlen. Diese Empfehlung resultierte allerdings auf einer Formalie: Wegen einer Unschärfe in der Formulierung des bisherigen Managementplans konnte dieser nicht mehr für die Empfehlung verwendet werden, und mangels Alternativen musste ICES empfehlen, innerhalb eines Jahres den anspruchsvollen Zielwert Fmsy für den Fischereidruck zu erreichen. Dies wäre nur durch eine 48%-Reduzierung des TACs für 2014 möglich. Die Wissenschaft hat aber gleichzeitig kommuniziert, dass es dem westlichen Dorschbestand vergleichsweise gut geht und schon eine Reduzierung um 9% (im Einklang mit den Langfrist-Zielen des alten Managementplans) zu einer schnellen Erholung des Bestandes führen dürfte. Eine solche Reduzierung wäre auch konsistent mit der Quotenfestsetzung des letzten Jahres. Der Ministerrat hat nun die TACs nur um 6,7% gesenkt, was im Bereich der Ungenauigkeit der Messung des Fischereidrucks ist. Allerdings hat der Rat auch schriftlich fixiert, dass 2016 der Zielwert Fmsy erreicht werden soll, was für 2016 eine deutlich höhere Reduzierung der Fangmenge absehen lässt.

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