Institut für
SF Seefischerei
Projekt
Ausschluss von mobiler grundberührender Fischerei in marinen Schutzgebieten der Deutschen AWZ der Nordsee
Zustandsbeschreibung und Monitoringkonzepte in Schutzgebieten für die demersale Fisch-und Epifauna entlang Gradienten verschiedener Fischereiintensität (MGF Nordsee)
Was passiert mit Habitaten und Lebensgemeinschaften, wenn kommerzielle Fischerei nicht mehr stattfindet? Diese wichtige, aber weitgehend unbeantwortete Frage steht im Mittelpunkt dieses Forschungsprojekts.
Hintergrund und Zielsetzung
In der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee sind die drei Natura 2000-Gebiete Sylter Außenriff, Borkum Riffgrund und Doggerbank nach EU Fauna-Flora-Habitatrichtlinie (FFH) als Naturschutzgebiete ausgewiesen. Das schließt kommerzielle Fischerei in diesen Gebieten allerdings nicht vollständig aus. Ein Ausschluss mobiler grundberührender Fischerei aus großen Teilen der drei Natura 2000-Gebiete ist zwar geplant, aber ein endgültiger Entscheid über die Fischereimanagementmaßnahmen in den deutschen Natura 2000-Gebieten seitens der EU-Kommission steht noch aus. Im Rahmen dieses Verbundprojekts soll untersucht werden, in welchem Zustand sich die Schutzgüter und der ökologische Zustand der Gebiete derzeit befinden, um nach dem Ausschluss die Langzeitauswirkungen auf die vorherrschenden Habitate und Lebensgemeinschaften in den Schutzgebieten abschätzen zu können (Before-After-Control-Impact, kurz: BACI-Ansatz).
Zielgruppe
Wissenschaft, Politik, Wirtschaft
Vorgehensweise
- Detaillierte Analyse und Aktualisierung von Vessel Monitoring-Daten (VMS), um ein möglichst genaues Bild der Verteilung des Fischereidruckes in den zu untersuchenden Gebieten zu erhalten.
- Beschreibung des aktuellen Ist-Zustands von Fisch- und Epifauna-Gemeinschaften in den Natura 2000-Gebieten in Relation zu Gradienten in der derzeitigen Fischereiintensität.
- Bewertung des ökologischen Zustands auf Basis der funktionellen Zusammensetzung der Gemeinschaften in Abhängigkeit der eingesetzten Fanggeräte, der Fischereiintensität und verschiedener Umweltfaktoren.
- Aufbau einer umfangreichen Datenbank mit den artspezifischen funktionellen Eigenschaften (“Traits”) der Fisch- und Epifauna-Arten, um diese für eine Bewertung der Wirksamkeit des Fischereiausschlusses zu nutzen.
Entwicklung eines Monitoringkonzeptes, für das alternative Methoden getestet werden sollen. Diese beinhalten den Einsatz von Kamerasystemen und die Analyse freier Umwelt-DNA (eDNA) zur Erhebung der Biodiversität von Fisch- und Epibenthos.
Unsere Forschungsfragen
Wie reagieren benthische Habitate und Lebensgemeinschaften in den deutschen Natura 2000-Schutzgebieten auf den Ausschluss mobiler grundberührender Fischerei?
Links und Downloads
Thünen-Ansprechperson
Thünen-Beteiligte
Beteiligte externe Thünen-Partner
- Alfred Wegener Institut (AWI) - Helmholtz -Zentrum für Polar und Meeresforschung
(Bremerhaven, List (Sylt), Deutschland) -
Helmholtz-Zentrum Hereon (alt: Helmholtz-Zentrum Geesthacht)
(Geesthacht, Deutschland) -
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
(Oldenburg, Deutschland) -
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
(Frankfurt, Wilhelmshaven, Görlitz, Deutschland)
Geldgeber
-
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
(national, öffentlich)
Zeitraum
3.2020 - 2.2026
Weitere Projektdaten
Projektfördernummer: Förderkennzeichen: 03F0847C + Förderkennzeichen: 03F0936E
Projektstatus:
läuft