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© Kay Panten
Institut für

SF Seefischerei

Projekt

Das Miteinander von Aquakultur, Fischerei und anderen Aktivitäten im Küstenmeer (COEXIST)


Federführendes Institut SF Institut für Seefischerei

Kutter
© Thünen-Institut/Torsten Schulze

Die freien Räume - besonders in den küstennahen Schelfmeeren - werden immer knapper. Es entstehen komplexe Nutzungskonflikte menschlicher Aktivitäten auf See. COEXIST analysiert ökologische, ökonomische und soziale Konsequenzen und evaluiert Ansätze, solche Konflikte zu lösen und nachhaltige Managementansätze zu finden.

Hintergrund und Zielsetzung

Der Raum der Küstenmeere wird immer intensiver durch den Menschen genutzt und die Konkurrenz zwischen bisherigen Nutzern - wie Fischerei und Aquakultur - und neuen Nutzern - wie Windenergie und Naturschutz - verschärft sich. Andererseits könnten Synergien zwischen verschiedenen Aktivitäten die Nutzung des knappen Raums optimieren. COEXIST evaluierte in einem multidisziplinären Ansatz Wechselwirkungen zwischen der Küstenfischerei, Aquakultur und anderen Aktivitäten mit dem Ziel, einen Fahrplan für eine nachhaltige Integration im Küstenmeer zu entwickeln.

Zielgruppe

Politik, Nicht-Regierungsorganisationen, Wirtschaft & Industrie, Öffentlichkeit

Vorgehensweise

  1. Analyse der Wechselwirkungen zwischen Küstenfischerei und Aquakultur, Evaluierung der Möglichkeiten und Grenzen für eine Weiterentwicklung mit gegenseitigem Nutzen im Rahmen eines ökosystem-orientierten Managements.
  2. Entwicklung von Werkzeugen und Managementmethoden der marinen Raumplanung mit dem Ziel, unter verstärkten Raumansprüchen verschiedener Interessenten eine bestmögliche gemeinsame Nutzung des marinen Raums zu ermöglichen
  3. Analyse der gesellschaftlichen Akzeptanz der diversen Aktivitäten und Maßnahmen
  4. Entwicklung einer Kommunikationsstrategie unter Beteiligung von Interessensvertretern und Vorstellung/Veröffentlichung der Projektergebnisse.

Daten und Methoden

  1. Review der verfügbaren räumlichen Daten zu Windparks, Aquakultur, Naturschutz- und Natura 2000-Gebieten, Linienbauwerken, Militärischen Nutzungen etc.; Erstellen von Daten zur Raumnutzung der Fischerei
  2. Review von Natur- und Umweltinformationen
  3. Review von Gesetzen und deren Zielstellungen
  4. Führen von Interviews und Einstellung von online Fragebögen
  5. Entwicklung Bioökonomischer Modelle für Aquakultur und Fischerei

Unsere Forschungsfragen

  • Wie lassen sich Aquakultur und Fischerei im Küstenmeer mit anderen (konkurrierenden) Nutzungen in Einklang bringen?
  • Wie lassen sich Konflikte und Synergien in zeitlicher und räumlicher Dimension charakterisieren?
  • Wo findet derzeit oder kann zukünftig eine Co-Nutzung stattfinden?
  • Was sind die derzeitigen Gesetze und Verordnungen, die diese Aktivitäten regeln und/oder beeinflussen?
  • Welche Ziele haben diese Gesetze und Verordnungen?
  • Welchen Einfluss haben die untersuchten Managementoptionen auf die verschiedenen Aktivitäten?
  • Wer sind die relevanten Akteure und wie schätzen sie zukünftige Konflikt- und Synergiepotentiale ein?
  • Wie schätzen die Akteure die Erreichbarkeit verschiedener Managementziele ein?
  • Welche Ziele sind für welche Akteure wichtiger als andere Ziele?
  • Wie werden die unterschiedlichen Managementziele aus Gesetzen und Verordnungen durch verschiedene räumliche Managementoptionen beeinflusst?
  • Wie groß ist die Effizienz verschiedener Managementoptionen im Vergleich mit ihrer Effektivität und den Vorstellungen der verschiedenen Akteure?
  • Welches sind die relevanten Parameter für unterschiedliche Aquakulturarten?
  • Welche Gebiete eignen sich für die Aquakultur?
  • Wie sehr sind die Aquakulturarten anfällig für Krankheiten?
  • Was ist die optimale Aquakulturpraxis?
  • Was sind die möglichen Produktionsebenen und wie hoch sind die potentiellen Umsätze für die Aquakulturbetriebe (inklusive integrierte multitrophische Aquakultur, IMTA)?

Ergebnisse

Eines der Kernergebnisse ist der (online) COEXIST-Leitfaden (engl.), welcher mehrere Ansätze vorstellt um dieökologischen, ökonomischen und sozialen Konsequenzen verstärkter Raumansprüche verschiedener Sektoren gegeneinander abzuwägen. Der Leitfaden beinhaltet insgesamt sieben Fallstudien in Nord- und Südeuropa. In deren Kontext wird die Nutzung von Werkzeugen zur Lokalisierung von möglichen Synergien, Lösung etwaiger Konflikte sowie Identifikation nachhaltiger Managementansätze veranschaulicht.

Links und Downloads

COEXIST-Projektseite

Beteiligte externe Thünen-Partner

Geldgeber

  • Europäische Union (EU)
    (international, öffentlich)

Zeitraum

4.2010 - 3.2013

Weitere Projektdaten

Förderprogramm: EU – FP7 – Thematic Priority "Environment (including Climate Change)"
Projektstatus: abgeschlossen

Publikationen

  1. 0

    Bartelings H, Hamon KG, Berkenhagen J, Buisman EF (2015) Bio-economic modelling for marine spatial planning application in North Sea shrimp and flatfish fisheries. Environ Modelling Software 74:156-172, DOI:10.1016/j.envsoft.2015.09.013

  2. 1

    Simons SL, Döring R, Temming A (2015) Modelling fishers' response to discard prevention strategies: the case of the North Sea saithe fishery. ICES J Mar Sci 72(5):1530-1544, DOI:10.1093/icesjms/fsu229

  3. 2

    Ramos J, Soma K, Bergh O, Schulze T, Gimpel A, Stelzenmüller V, Mäkinen T, Fabi G, Grati F, Gault J (2015) Multiple interests across European coastal waters: the importance of a common language. ICES J Mar Sci 72(2):720–731, DOI:10.1093/icesjms/fsu095

  4. 3

    Soma K, Ramos J, Bergh O, Schulze T, Oostenbrugge HJ van, Duijn AP van, Kopke K, Stelzenmüller V, Grati F, Mäkinen T, Stenberg C, Buisman EF (2014) The "mapping out" approach: effectiveness of marine spatial management options in European coastal waters. ICES J Mar Sci 71(9):2630-2642, DOI:10.1093/icesjms/fst193

  5. 4

    Stelzenmüller V, Schulze T, Gimpel A, Bartelings H, Bello E, Bergh O, Bolman B, Caetano M, Davaasuren N, Fabi G, Ferreira JG, Gault J, Gramolini R, Grati F, Hamon KG, JakR, Kopke K, Laurans M, Mäkinen T, Sell AF, et al (2013) Guidance on a better integration of aquaculture, fisheries, and other activities in the coastal zone : from tools to practical examples. 76 p

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