Weiter zum Inhalt
© Kay Panten
Institut für

SF Seefischerei

Projekt

Neue Wissensbasis für das Fischereimanagement in der Arktis


Federführendes Institut SF Institut für Seefischerei

Walther Herwig III in eisigen Gewässern
© Thünen-Institut / Jörg Appel
Unser Fischereiforschungsschiff Walther Herwig III unterwegs in eisigen Gewässern

Stärkung der Wissensbasis für das Fischereiabkommen im zentralarktischen Ozean

Da die zentrale Arktis in den letzten Jahren deutlich zugänglicher geworden ist, besteht das Risiko einer unregulierten Nutzung der dort vorhandenen biologischen Ressourcen. 2021 wurde daher das Fischereiabkommen im zentralarktischen Ozean geschlossen, das ein Verbot der kommerziellen Fischerei bis 2037 vorsieht. Zugleich wurde ein gemeinsames Programm zur Erforschung und Erfassung der dortigen Fischereiressourcen aufgestellt. Durch deutsche und schwedische Expeditionen konnten jüngst wichtige Daten zur Einschätzung der vorhandenen Ressourcen bereitgestellt werden. Dennoch bestehen noch große Wissenslücken, die mithilfe dieses Projekts geschlossen werden sollen. 

Hintergrund und Zielsetzung

Um diese Wissenslücken zu schließen, wird SciCAO die bereits finanzierte FS Polarstern-Expedition PS144 (ArcWatch II) nutzen, um fünf Ziele zu erreichen:

1) Bewertung der Artenzusammensetzung, Verbreitung und Populationsparameter von Fischen in der CAO basierend auf der Analyse von Fischfängen und eDNA-Sequenzen.

2) Verbesserung des Werkzeugkastens für die nichtinvasive Überwachung von Fischbestand und -verteilung durch Kreuzvalidierung von hydroakustischen Messungen, Fangdaten und eDNA-Analyse.

3) Identifizierung der trophischen Abhängigkeiten pelagischer Fische und Kartierung der räumlichen Verteilung ihrer Nahrungsvorräte basierend auf quantitativen Ernährungsstudien und der Biomasseverteilung von Zooplankton.

4) Kartierung der Wanderrouten von atlantischen Gadoiden in die CAO durch Kombination genetisch identifizierter Quellpopulationen mit Lebensverlaufstemperaturrekonstruktionen basierend auf δ18O-Messungen in Otolithenproben.

5) Bereitstellung neuer Daten für das JPSRM und andere Interessengruppen, darunter lokale und indigene Gemeinschaften, Meeresverwalter, politische Entscheidungsträger und die internationale Wissenschaftsgemeinschaft (z. B. Zusammensetzung der Fischarten, Bestand und Biomasse, Zusammensetzung der Ernährung, genetische Populationsstruktur, im Laufe des Lebens auftretende Umgebungstemperaturen, Zooplanktonbiomasse).

Zielgruppe

Wissenschaft und Politik

Vorgehensweise

Zur Bewertung der Artenzusammensetzung, Verbreitung und Populationsparameter von Fischen in der CAO werden Analysen von Fischfängen und eDNA-Sequenzen herangezogen. Eine nichtinvasive Überwachung von Fischbestand und -verteilung soll durch Kreuzvalidierung von hydroakustischen Messungen, Fangdaten und eDNA-Analyse verbessert werden.

Über quantitative Ernährungsstudien und die Biomasseverteilung von Zooplankton sollen trophische Abhängigkeiten pelagischer Fische untersucht werden und eine Kartierung der räumlichen Verteilung ihrer Nahrungsvorräte vorgenommen werden.

Durch Kombination genetisch identifizierter Quellpopulationen mit Temperaturrekonstruktionen mittels δ18O-Messungen in Otolithenproben sollen Wanderrouten von atlantischen Gadoiden in die CAO untersucht werden.

Schließlich werden neue Daten (z.B. Zusammensetzung der Fischarten, Bestand und Biomasse, Zusammensetzung der Ernährung, genetische Populationsstruktur, im Laufe des Lebens auftretende Umgebungstemperaturen, Zooplanktonbiomasse) für das JPSRM und andere Interessengruppen bereitgestellt.

Unsere Forschungsfragen

  • Welche Fischarten finden wir in der Zentralarktis vor und über welche Bereiche erstreckt sich deren Verbreitung?
  • Wie können wir die nichtinvasive Überwachung arktischer Fischbestände verbessern?
  • Auf welches Nahrungsangebot können pelagische Fische in der Zentralarktis zugreifen?
  • Welche Wege nehmen die atlantischen Gadiden (dorschartige Fische) in die Zentralarktis?

Beteiligte externe Thünen-Partner

Geldgeber

  • Europäische Union (EU)
    (international, öffentlich)

Zeitraum

8.2024 - 7.2026

Weitere Projektdaten

Projektfördernummer: Call: EMFAF-2023-PIA-FisheriesScientificAdvice - project number: 101156101
Förderprogramm: EMFAF - Europäischer Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfond
Projektstatus: läuft

Nach oben