Institut für
SF Seefischerei
Projekt
Wie wirkt verändertes Klima auf Fischbestände und Fischerei vor Ostgrönland?
Veränderungen in der Fischfauna im Ostgrönland-Ökosystem aufgrund von Klimaveränderungen: Auswirkungen auf Fischerei und Management
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der Nordatlantik erwärmt und auch das Ökosystem vor Ostgrönland beeinflusst. Verbreitung und Zusammensetzung der dortigen Fischfauna haben sich deutlich verändert. Unser Projekt soll erkunden, wie klimatische und biologische Veränderungen funktional zusammenhängen. Wir wollen abschätzen können, wie sie sich auf die Fischbestände, die Fischerei und das Fischereimanagement auswirken.
Hintergrund und Zielsetzung
Vor allem der Nordatlantischen Strom (Golfstrom) beeinflusst das Ökosystem vor Ostgrönland klimatisch. In den zurückliegenden Jahren war ein deutlicher Erwärmungstrend zu beobachten. Er führte u.a. dazu, dass Fischarten wie die Makrele vor Grönland vorkommen und der Kabeljau als wichtige kommerzielle Fischart wieder in größeren Mengen gefangen wird. Von großem fischereilichen Interesse sind auch Rotbarsch und Schwarzer Heilbutt. Anhand von Langzeitdaten untersucht das CLIMA-Projekt sowohl die Klimaveränderungen als auch Veränderungen in der Fischfauna, in Nahrungsnetzen und ökologischen Kenngrößen. Ein spezielles Augenmerk gilt dabei dem Schwarzen Heilbutt.
Zielgruppe
Wissenschaft, Wirtschaft und Politik
Vorgehensweise
Arbeitspakete (Workpackages, WP):
- WP1: Variabilität in der Verbreitung der Fischfauna vor Ostgrönland
- WP2: Klimatische Bedingungen und deren Langzeitvariabilität
- WP3: Nahrungsnetze
- WP4: Ökosystemmodellierung
- WP5: Verknüpfung von Fischfauna und Klima
- WP6: Management-Auswirkungen
- WP7: Detailstudien zum Schwarzen Heilbutt: Fischerei, Bestandstrennung, Reifungsprozesse
- WP8: Verbreitung und Verwertung der Projektergebnisse
Unsere Forschungsfragen
- Welche klimatischen Veränderungen gab es vor Ostgrönland in den letzten Jahrzehnten?
- Wie haben sich die Klimaveränderungen auf die Fischfauna und Fischerei vor Ostgrönland ausgewirkt?
- Wie passt sich das Ökosystem und die Fischerei vor Ostgrönland den Klimaveränderungen an?
Thünen-Ansprechperson
Thünen-Beteiligte
Beteiligte externe Thünen-Partner
-
Møreforsking AS
(Ålesund, Norwegen) -
Greenland Institute of Natural Resources (GINR)
(Nuuk, Grönland) - Institute of Marine Research (IMR) / Havforskningsinstituttet (HI)
(Bergen, Tromsø, Norwegen) -
Marine Research Institute (MRI)
(Reykjavík, Island)
Zeitraum
11.2015 - 11.2019
Weitere Projektdaten
Projektfördernummer: Norwegian Ministry of Foreign Affairs, "Arctic 2030" Programme
Projektstatus:
abgeschlossen
Publikationen
- 0
Emblemsvag M, Werner K-M, Núñez-Riboni I, Frelat R, Christensen HT, Fock HO, Primicerio R (2022) Deep demersal fish communities respond rapidly to warming in a frontal region between Arctic and Atlantic waters. Global Change Biol 28(9):2979-2990, DOI:10.1111/gcb.16113
- 1
Post SL, Werner K-M, Núñez-Riboni I, Chafik L, Hatun H, Jansen T (2021) Subpolar gyre and temperature drive boreal fish abundance in Greenland waters. Fish Fisheries 22(1):161-174, DOI:10.1111/faf.12512
- 2
Stoltenberg I, Werner K-M, Ismar-Rebitz SMH, Fock HO (2021) Trophic niche variability influences body condition of female Atlantic cod (Gadus morhua) on organosomatic and biochemical levels. Fish Res 239:105921, DOI:10.1016/j.fishres.2021.105921
- 3
Emblemsvag M, Núñez-Riboni I, Christensen HT, Nogueira A, Gundersen AC, Primicerio R (2020) Increasing temperatures, diversity loss and reorganization of deep-sea fish communities east of Greenland. Mar Ecol Progr Ser 654:127-141, DOI:10.3354/meps13495
- 4
Sguotti C, Otto SA, Cormon X, Werner K-M, Deyle E, Sugihara G, Möllmann C (2020) Non-linearity in stock-recruitment relationships of Atlantic cod: insights from a multi-model approach. ICES J Mar Sci 77(4):1492-1502, DOI:10.1093/icesjms/fsz113
- 5
Werner K-M, Taylor MH, Diekmann R, Lloret J, Möllmann C, Primicerio R, Fock HO (2019) Evidence for limited adaptive responsiveness to large-scale spatial variation of habitat quality. Mar Ecol Progr Ser 629:179-191, DOI:10.3354/meps13120