Institut für
SF Seefischerei
Projekt
Wissenschaftliche Untersuchungen zur Biologie und Fischerei der Nordseegarnele CRANgon crangon als Basis für ein effizientes Selbst-MANagement System (CRANMAN II)
Wissenschaftliche Untersuchungen zur Biologie und Fischerei der Nordseegarnele CRANgon crangonals Basis für ein effizientes Selbst-MANagement System (Folgeprojekt zu CRANMAN, 2018-2022)
Das CRANMAN2-Projekt hat zum Ziel, wissenschaftliche Grundlagen für ein nachhaltiges Management der Garnelenfischerei in der Nordsee zu schaffen und zu verbessern.
Hintergrund und Zielsetzung
Die Fischerei auf Nordseegarnelen (Crangon crangon) ist eine der wichtigsten Bestandteile der deutschen Küstenfischerei. Allerdings unterliegt der Bestand der Nordseegarnele keinem international koordinierten Management auf EU-Ebene, und auch auf nationaler Ebene gibt es kein operationelles Management, weder durch eine Quotierung noch durch Aufwandsbeschränkungen (Seetage-Reduktionen). Im Rahmen der Nachhaltigkeitszertifizierung durch den Marine Stewardship Council (MSC) hat sich die Fischerei zu einem Selbstmanagement verpflichtet. Mit dem Projekt CRANMAN2 sollen wissenschaftliche Grundlagen für dieses Management weiterentwickelt werden. Dabei soll das Wissen über biologische Parameter und Prozesse, die als Datengrundlage für die Modellierung der Bestandsentwicklung dienen, verbessert und erweitert werden. Durch das Thünen Institut für Seefischerei wird die Verteilung der Laicherbiomasse in Relation zum Fischereidruck und Rekrutierungsprozesse der frühen Lebensstadien in der Deutschen Bucht untersucht. In Kooperation mit Projektpartnern (Institut für marine Ökosystem- und Fischereiwissenschaft Hamburg, Helmholtz-Zentrum hereon Geesthacht, Alfred-Wegener-Institut List auf Sylt, Forschungs- und Technologiezentrum Büsum) sollen die gewonnenen Daten mit Driftmodellen verknüpft werden, um so Rückschlüsse auf die schwankende Rekrutierung ziehen zu können, was ein wichtiger Aspekt in der Bestandmodellierung ist.
Zielgruppe
- Politische Entscheidungsträger und Fachgremien
- Erzeugergemeinschaften bzw. MSC-Fischerei(en)
- Wissenschaft
Vorgehensweise
- Seebeprobungen zur Untersuchung der tageszeitlichen Verteilung der Larvenstadien der Nordseegarnele in der Wassersäule durch den Einsatz von vertikal auflösenden Planktonnetzen.
- Auswertung von VMS-Daten (Vessel Monitoring System) der Krabbenfischerei im deutschen Küstenmeer in Kombination mit den Anlande- und Siebstationsdaten.
- Auswertung von historischen Epibenthosdaten.
Daten und Methoden
Die auf See gewonnen Daten zur Verteilung der Larven in der Wassersäule werden u.a. zur Parametrisierung eines Vertikalwandermodells genutzt.
Räumliche Muster in der Verteilung der Laicherbiomasse sollen durch Verknüpfung von u.a. VMS- und Anlandedaten der Fischerei identifiziert werden. Diese räumlichen Muster sollen dann in Kombination mit dem Vertikalwandermodell und einem 3D-Ozeanströmungsmodell Aufschluss darüber geben, wo die frühen Lebensstadien ihre Drift starten, wie sie durch die vorherrschenden Strömungen verteilt werden und wo sie letztendlich zum Bodenleben übergehen.
Zudem soll mittels der Auswertung von historischen Epibenthosproben räumliche Muster im Übergang von der planktischen zur benthischen Lebensweise der Nordseegarnele untersucht werden, um so auch die Driftmodellierung validieren zu können. Dieses Wissen wird genutzt, um Rückschlüsse auf Rekrutierungsmechanismen zu erhalten.
Unsere Forschungsfragen
- Wo liegen wichtige Laichgebiete der Nordseegarnele?
- Wie sind die frühen, planktischen Lebensstadien der Nordseegarnele in der Deutschen Bucht vertikal verteilt? Wie wirken sich Strömungen auf die Verdriftung aus? Verdriften die Larven passiv oder nutzen sie ab einem bestimmten Lebensstadium einen selektiven Gezeitentransport um in die Aufwuchsgebiete im Wattenmeer zu gelangen?
- Welchen Einfluss hat eine Verdriftung auf die Rekrutierung?
Thünen-Ansprechperson
Thünen-Beteiligte
Beteiligte externe Thünen-Partner
- Universität Hamburg
(Hamburg, Deutschland) - Alfred Wegener Institut (AWI) - Helmholtz -Zentrum für Polar und Meeresforschung
(Bremerhaven, List (Sylt), Deutschland) -
Helmholtz-Zentrum Hereon (alt: Helmholtz-Zentrum Geesthacht)
(Geesthacht, Deutschland) - Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
(Kiel, Deutschland)
Geldgeber
-
Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
(national, öffentlich)
Zeitraum
3.2024 - 3.2027
Weitere Projektdaten
Förderprogramm: EMFAF - Europäischer Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfond
Projektstatus:
läuft