Am 20.08.2021 ist das Forschungsschiff "SONNE" in See gestochen, auf eine Corona-bedingt außergewöhnlich lange Reise: Dieses Mal startete die Reise von Emden aus und führt die SONNE bis zum Benguelastrom nach Südafrika und zurück. Die Crew ist - geimpft und getestet und ohne physischen Austausch mit der Außenwelt - bis zum 2.11. auf hoher See.
Mit an Bord ist auch ein 3-köpfiges Team vom Thünen-Institut für Seefischerei. Unsere Kolleginnen wollen im Auftrag für das EU-finanzierte Projekt TRAFFIC mit einer Kombination verschiedener biologischer, molekularbiologischer sowie biochemischer Methoden die Rolle der täglich vertikal wandernden Fische und Tintenfische der Dämmerzone (Mesopelagial) im Nahrungsnetz aufklären. Diese mesopelagischen Tiere fungieren im Ökosystem sowohl als Räuber als auch als Beute. Sie kommen in großer Zahl vor und tragen durch ihre weitreichenden täglichen Vertikalwanderungen erheblich zum Stofffluss zwischen den Tiefenzonen bei. Dennoch fand ihre Rolle in den Nahrungsketten und in Hinblick auf die Ressourcen kommerziell genutzter Fische bislang wenig Berücksichtigung.
Neben dem Thünen-Institut sind noch vier weitere deutsche sowie fünf namibische und südafrikanische Institute an diesem Forschungsvorhaben beteiligt. Im Fokus des TRAFFIC-Projekts stehen die beiden Subsysteme des Benguela-Auftriebsgebiets vor Namibia und Südafrika, die zu den produktivsten Fischereizonen der Erde gehören. Diese Küstenauftriebssysteme erzeugen einen erheblichen Anteil der globalen Fischereiressourcen. Ein wichtiges Projektziel ist es, die Gründe für die beobachteten Einbrüche in den Fischereierträgen im nördlichen Benguelastrom und die starken Veränderungen auch im südlichen Teil zu verstehen und in ein zukünftiges nachhaltiges Management einzubeziehen.
Mehr Informationen über das Projekt TRAFFIC finden Sie hier.