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Mischwald in Thüringen
Drohnenaufnahme eines Mischbestandes.
Institut für

WO Waldökosysteme

Projekt

Treibhausgasinventar für Wälder


Federführendes Institut WO Institut für Waldökosysteme

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Wälder können durch die langfristige Festlegung von Kohlenstoff im Holz der Waldbestände und im Waldboden Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernen und dadurch zum Klimaschutz beitragen. Ein Verlust von Kohlenstoff in Waldbeständen und Böden kann dagegen den Klimawandel verstärken. Daher ist eine umfassende Erfassung der Treibhausgasbilanz unserer Wälder wichtig.

Hintergrund und Zielsetzung

Deutschland hat sich durch die Unterzeichnung der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) und des Kyoto-Protokolls verpflichtet, jährlich u.a. über die Folgen von Landnutzung, Landnutzungsänderung und Waldbewirtschaftung (LULUCF) auf die Treibhausgas-Bilanz zu berichten.

Vorgehensweise

Die Festlegung bzw. der Verlust von Kohlenstoff in den Wäldern wird hauptsächlich in fünf Bereichen ('pools') erfasst. Im Bestand sind dies die oberirdische Biomasse, die unterirdische Biomasse und Totholz. Im Boden findet eine Erfassung getrennt nach Streu- bzw. Humusauflage und Mineralboden statt. Wesentliche Informationsquellen hierfür sind die Bundeswaldinventur (Bestandesdaten, BWI) und die Bodenzustandserhebung (Bodendaten, BZE) im Wald. Die Bestandesdaten zur Änderung des Holzvorrats werden mithilfe von sog. 'Biomasse-Expansionsfaktoren' zu Änderungsraten des Kohlenstoffvorrats ('CO2-Äquivalente') umgerechnet. Diese Berechnungen werden durch die Verwendung neuester Forschungsergebnisse und weiterer Datenquellen kontinuierlich aktualisiert. Die Bodendaten zur Änderung des Kohlenstoffvorrats werden über Modelle zur räumlichen Übertragung aus den Daten der BZE abgeleitet. Es erfolgt auch eine Berechnung zur Freisetzung andere Treibhausgase wie CH4 oder N20 z.B. aus Waldbränden und Änderungen im Wasserhaushalt von Waldmooren.

Vorläufige Ergebnisse

In den letzten 20 Jahren hat sich der Kohlenstoffvorrat in deutschen Wäldern erhöht. Mit einer jährlichen Festlegungsrate von 52 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten sind die Wälder eine erhebliche Senke für Kohlendioxid aus der Atmosphäre. Im Jahre 2012 speicherten die Wälder 993 Mio. Tonnen C in der oberirdischen Biomasse, 156 Mio. Tonnen C in der unteririschen Wurzelmasse und 20 Mio. Tonnen C im Totholz. In der Humusauflage und dem Mineralboden sind nochmal zusammen 850 Mio. Tonnen C festgelegt. Die aktuelle Gesamtspeicherung von über 2 Mrd. Tonnen C übertrifft die Festlegung im Jahre 1990 um rund 300 Mio. Tonnen.

Beteiligte externe Thünen-Partner

Zeitraum

Daueraufgabe 1.2001

Weitere Projektdaten

Projektstatus: läuft

Publikationen zum Projekt

  1. 0

    Vos C, Rösemann C, Fuß R, Niebuhr J (2024) Chapter 5: Agriculture (CRF Sector 3) [online]. Climate Change 39/2024:442-529, zu finden in <https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/submission-under-the-united-nations-framework-9> [zitiert am 23.01.2025]

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn069489.pdf

  2. 1

    Vos C, Rösemann C, Fuß R, Niebuhr J (2024) Kapitel 5: Landwirtschaft (CRF Sektor 3) [online]. Climate Change 38/2024:437-524, zu finden in <https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/berichterstattung-unter-der-klimarahmenkonvention-9> [zitiert am 23.01.2025]

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn069478.pdf

  3. 2

    Gensior A, Fuß R, Dunger K, Stümer W, Döring U (2022) Chapter 6.1: Overview (CRF Sector 4). Climate Change 2022/25:534-583

  4. 3

    Gensior A, Fuß R, Laggner A, Laggner B, Stümer W, Adam S, Dunger K, Döring U (2022) Chapter 6.2: Land-use definitions and land-use classification systems, and their reflection in the LULUCF categories. Climate Change 2022/25:584-588

  5. 4

    Gensior A, Fuß R, Laggner A, Laggner B, Stümer W, Adam S, Dunger K, Döring U (2022) Chapter 6.3: Information on approaches used for determining relevant land areas and on the sources of land-use data used. Climate Change 2022/25:589-610

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