Das Konzept beinhaltet viele verschiedene Elemente, wie z.B. Nutzungsrechte, Partizipation, Institutionen, Durchsetzung von Gesetzen und wird als zunehmend wichtige Grundlage einer nachhaltigen Waldwirtschaft verstanden. Ecuador zählt zu den Ländern mit den höchsten Entwaldungsraten in Südamerika. Wir haben erstmals einzelne Governance Schlüsselelemente auf Landschaftsebene quantitativ erfasst, ihr Zusammenspiel und ihre Auswirkung auf die Entwaldung analysiert um ihre Wirkungsweise besser verstehen und Empfehlungen für eine nachhaltige Landnutzungspolitik geben zu können. Die Studie erfolgte in Zusammenarbeit mit über 70 Gemeinden im tropischen Tieflandregenwald in Ecuador. Die Entwaldung wurde mittels Satellitenbilder erfasst.
Für Ecuador konnten statistische Zusammenhänge zwischen hoher Partizipation und gesicherten Nutzungsrechten auf der einen und verminderter Entwaldung auf der anderen Seite gezeigt werden. Direkte Treiber der Entwaldung wie landwirtschaftliche Landnutzung, Infrastruktur und sozioökonomische Faktoren hatten allerdings statistisch stärkeren Einfluss und müssen vordringlich beachtet werden. Die mittlere Governance in sog. Socio Bosque und indigenen Schutzgebieten war höher als für Gemeinde – oder Privatflächen (siehe Abbildung); die Entwaldungsraten waren dort niedriger. Das zeigt, dass unter stabiler Governance Kompensationszahlungen für Waldschutz funktionieren können und dass es sich lohnen kann, traditionelle Schutzgebiete zu unterstützen.
- Fischer R, Tamayo Cordero F, Ojeda Luna T, Ferrer Velasco R, DeDecker M, Torres B, Giessen L, Günter S (2021) Interplay of governance elements and their effects on deforestation in tropical landscapes: Quantitative insights from Ecuador. World Dev 148:105665, DOI:10.1016/j.worlddev.2021.105665PDF Dokument (nicht barrierefrei) 1367 KB