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Verbundprojekt MonViA übergibt Indikatorenbericht

Fünf Jahre lang haben Forschende daran gearbeitet, nun liegt die erste Zusammenstellung von Indikatoren vor, mit deren Hilfe die Entwicklung biologischer Vielfalt in Agrarräumen gemessen werden kann. Während der Grünen Woche wurde der Bericht an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir übergeben.

© BLE/Tassilo von Leoprechting

Der Verlust der Artenvielfalt gehört zu den großen Herausforderungen unserer Zeit – auch und vor allem in den Agrarlandschaften. Die biologische Vielfalt dort ist allerdings eine Grundvoraussetzung für nachhaltige Landwirtschaft und Ernährungssicherheit. Bisher ist es jedoch kaum möglich, bundesweite Aussagen über den Zustand und die Veränderungen der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften zu treffen. Das soll sich durch die Arbeit des MonViA-Verbundprojektes ändern: Seit 2019 arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Thünen-Instituts, des Julius Kühn-Instituts und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zusammen, um ein bundesweites Monitoring der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften (MonViA) zu etablieren. Mit dem Indikatorenbericht wurde nun ein entscheidender Grundstein für die Umsetzung gelegt: Die Sammlung umfasst 41 wissenschaftliche Indikatoren, mit deren Hilfe die Entwicklung der biologischen Vielfalt wildlebender Tier-, Pflanzen- und Pilzarten sowie die genetische Vielfalt der Nutzpflanzen und -tiere in Agrarräumen gemessen werden kann.

Die Indikatoren decken die drei Ebenen der Biodiversität ab:

  • Vielfalt des Lebensraumes (Landnutzung, Landschaftsstruktur, Landnutzungsintensität),
  • Vielfalt der Organismen (Wild- und Honigbienen, Schwebfliegen, parasitisch lebende Hautflügler, Schadinsekten, Ackerunkräuter, Regenwürmer, Bodenmikroorganismen, Insektendiversität in Weinbergen und stehenden Kleingewässern) und
  • genetische Vielfalt (Vielfalt einheimischer Nutztierrassen, der im Anbau befindlichen Nutzpflanzen und der Honigbiene).

Seit 2024 befindet sich MonViA in der Umsetzungsphase inklusive Datenerhebung und Planung künftiger und regelmäßiger Berichterstattung der Indikatoren. Auf Basis einer nationalen Datengrundlage sollen künftig sinnvolle Handlungs- und Fördermaßnahmen entwickelt werden, die zu einer nachhaltigen Transformation der Landwirtschaft- und des Ernährungssystems beitragen.

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