Dossier
Herkunftsforschung – das Rückgrat der Forstgenetik
Mirko Liesebach
Viele Baumarten haben ein großes Verbreitungsgebiet, das verschiedene Standortsbedingungen umfasst. Mit der Anpassung an die unterschiedlichen Bedingungen entstehen zwischen den Populationen genetische Unterschiede. Das Wissen über lokale Anpassungen ist wichtig, um wüchsige bzw. gegenüber Umwelteinflüssen resistente Populationen und Herkünfte herauszufiltern.
Im Thünen-Institut für Forstgenetik prüfen wir in Herkunftsversuchen die Anbaueignung und Anpassungsfähigkeit verschiedener Laub- und Nadelbaumarten. Eine neue Dimension erhalten diese Arbeiten angesichts des Klimawandels. Es besteht großer Forschungsbedarf, um genauer abschätzen zu können, welche Rolle die genetischen Unterschiede bei der Anpassung an unterschiedliche, auch klimatische Standortbedingungen spielen und wie schnell sich Populationen an Umweltänderungen anpassen. Die Untersuchungen stehen im Zusammenhang mit rechtlichen Regelungen zu Gewinnung, Handel, Anzucht und Verwendung von forstlichem Vermehrungsgut.
Versuchsflächen in ganz Deutschland
Wir betreuen in Deutschland mehr als 400 Versuchsflächen. Dort prüfen wir, wie sich Bäume unterschiedlicher Herkunft und verschiedener Familien für einen Anbau eignen. Auf diesen Flächen beobachten wir das Überleben der Bäume, ihre Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen sowie ihre Wachstumsdynamik.
Die Ergebnisse haben wir bisher vor allem verwendet, um der Forstpraxis Hinweise für die standortgerechte Auswahl von Herkünften für den Anbau zu geben. Derzeit wird der Datenbestand auch verstärkt genutzt, um Aussagen über die Anpassungsfähigkeit verschiedener Herkünfte an den Klimawandel treffen zu können.
Interview
Expertise
Publikationen
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Liesebach M (2021) Forstpflanzenzüchtung gewinnt an Bedeutung. In: Seeling U (ed) Forst Holz & Jagd Taschenbuch 2022. München: Deutscher Landwirtschaftsverl, pp 211-215
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Liesebach M, Wolf H, Beez J, Degen B, Erley M, Haverkamp M, Janßen A, Kätzel R, Kahlert K, Kleinschmit J, Paul M, Voth W (2021) Identifizierung von für Deutschland relevanten Baumarten im Klimawandel und länderübergreifendes Konzept zur Anlage von Vergleichsanbauten - Empfehlungen der Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Forstliche Genressourcen und Forstsaatgutrecht“ zu den Arbeitsaufträgen der Waldbaureferenten. Braunschweig: Johann Heinrich von Thünen-Institut, 51 p, Thünen Working Paper 172, DOI:10.3220/WP1617712541000
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Liesebach M, Schneck V (2020) Die Genressourcen der Robinie erhalten und nutzen. AFZ Der Wald 75(20):16-20
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Liesebach M, Rose B, Wolf H (2019) Die Genressourcen der Edelkastanie erhalten und nutzen. AFZ Der Wald 74(21):40-43
- 4
Kätzel R, Liesebach M, Haverkamp M, Tröber U, Wolf H (2019) Genetische Ressourcen der Flatterulme erhalten und nutzen. AFZ Der Wald 74(24):17-21
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Wolf H, Liesebach M, Rogge M, Kätzel R, Paul M (2018) Die Genressourcen der Fichte erhalten und nutzen, Teil 1. AFZ Der Wald 73(4):10-13
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Wolf H, Liesebach M, Rogge M, Kätzel R, Paul M (2018) Die Genressourcen der Fichte erhalten und nutzen, Teil 2. AFZ Der Wald 73(9):10-12
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Liesebach M, Ahrenhövel W, Janßen A, Karopka M, Rau HM, Rose B, Schirmer R, Schneck D, Schneck V, Steiner W, Schüler S, Wolf H (2017) Planung, Anlage und Betreuung von Versuchsflächen der Forstpflanzenzüchtung : Handbuch für die Versuchsanstellung. Braunschweig: Johann Heinrich von Thünen-Institut, 80 p, Thünen Rep 49, DOI:10.3220/REP1496222427000
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Konnert M, Kätzel R, Liesebach M, Wurm A (2016) Die Genressourcen der Winterlinde erhalten. AFZ Der Wald 71(20):38-41