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Clupea, 306. Reise

Dauer:     7. bis 21. Oktober 2016

Fahrtgebiet:    Ostsee; westlich Warnemünde bis Kühlungsborn

Zweck der Reise:  Optimierung der Ausrüstung von der Artensortiervorrichtung SORTEX II / Erprobung eines Steertes mit Adaptertunnel an der Fluchtöffnung der Rechteckrahmen-FLEX  

Seit dem EU-Projekt LOT1 wurden Mehrartenselektionsvorrichtungen (FRESWIND, FLEX) entwickelt, die beim Fang von Dorschen Plattfische entkommen lassen. Dabei wurden bisher vor allem technische Lösungen entwickelt, die den Plattfischbeifang in der Rundfisch-(Dorsch) Fischerei reduzieren.

Bereits auf der 718. Reise wurde aber auch versucht, den Rundfischbeifang in der Plattfischfischerei zu reduzieren. Es wurden technische Lösungen mit Netzblättern aus quergestreckten T90-Maschen entwickelt, mit denen wahlweise Plattfische oder Dorsche sowohl gefangen als auch freigelassen werden können. Nachteile dieses SORTEX I genannten Prinzips sind jedoch der starre Rechteckrahmen senkrecht im Unterblatt und das durchgehende Leit- und Trennblatt in der unteren Hälfte des Tunnels. Die hier nun zu testende Nachfolge-Version SORTEX II enthält kein durchgehendes Trennblatt in der Bahn der Fische. Auf starre Elemente soll nach Möglichkeit verzichtet werden. Auf dieser Reise soll die Sortiervorrichtung SORTEX II erstmalig erprobt und die geometrische Form durch Gewichte, Auftriebsmittel und Stabilisierungsleinen optimiert werden. Mit diesem Prinzip sollen Dorschartige und Plattfische in getrennten Steerten gefangen werden können. Entfernt man den jeweiligen Steert, kann der Beifang von Dorschartigen oder von Plattfischen vermieden werden.

Die bisher statistisch nachgewiesen besten Ergebnisse wurden mit dem FLatfishEXcluder (FLEX) erzielt. Der Plattfischbeifang ging um 90 % zurück, ohne dass Fangverluste an marktfähigen Dorschen auftraten. Ein Nachteil dieses Prinzips ist jedoch, dass im Gegensatz zu SORTEX keine Flexibilität hinsichtlich Zielart und Selektionsart besteht. Auf dieser Reise soll nun versucht werden, mit dem FLEX-Tunnel Plattfische zu fangen, aber Dorsche entkommen zu lassen. Dazu wird an der rechteckigen Fluchtöffnung ein Adaptertunnel angebracht, an den ein üblicher Steert mit etwa 1 m Durchmesser befestigt werden kann. Wird der am FLEX-Tunnel zum Dorschfang angebrachte Steert abgenommen, können Dorsche entkommen, aber die durch die Rechtecköffnung schwimmenden Plattfische sollen gefangen werden. Auf dieser Reise soll dieses Prinzip erstmals getestet und mit Unterwasser-Videokameras begutachtet werden.

Wissenschaftliche Fahrtleitung:

Dr. Juan Santos
Telefon
+49 381 66099 122
juan.santos@thuenen.de
Institut für Ostseefischerei
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